Kommen Kunden in den Zoofachhandel, um Zeckenzange oder Flohschutz zu kaufen, so sollte die Beratung stets darauf hinweisen, wie wichtig es ist, gegen Parasiten aktiv zu werden, bevor sie das Tier befallen haben. Denn viele Hunde- und Katzenhalter wissen nicht, dass Flöhe und Zecken bereits mit dem ersten Stich Krankheitserreger auf ihr Tier übertragen können. Ebenso wenig bekannt ist die Tatsache, dass auch der Mensch gefährdet sein kann. Eine entscheidende Rolle spielt der Floh bei der Verbreitung der Katzen-Kratz-Krankheit, die vor allem für den Menschen unangenehme Folgen haben kann. Erreger der Katzen-Kratz-Krankheit ist das Bakterium Bartonella henselae. In Deutschland tragen rund 13 Prozent aller Hauskatzen und bis zu 70 Prozent aller freilaufenden Katzen diesen Erreger in sich. Betroffene Katzen erkranken selber seltener, weitaus riskanter ist die Übertragung auf den Menschen. Kratzt oder beißt eine infizierte Katze einen Menschen, wird der Erreger übertragen, und es drohen schmerzhafte Lymphknotenschwellungen, kombiniert mit Fieber, Kopfschmerz, Übelkeit und Erbrechen. Schwere Fälle müssen sogar stationär im Krankenhaus behandelt werden.
Gurkenkernbandwurm
Einer der häufigsten Bandwürmer bei Hund und Katze, der Gurkenkernbandwurm, wird ebenfalls über den Floh übertragen. Und auch hier sind nicht nur die Tiere, sondern auch der Mensch gefährdet. Hunde und Katzen stecken sich an, indem sie infizierte Flöhe bei der Fellpflege abschlucken. Drohende Gefahren: Wechselnder Appetit, Durchfälle, Verstopfung, Darmverschluss. Zur Ansteckung des Menschen kommt es, indem er im Umgang mit dem Tier aus Versehen abgestorbene Flöhe verschluckt. Vor allem bei kleinen Kindern, die ihre Hände unkontrolliert in den Mund stecken, kann dies vorkommen.
Infektiöse Anämie der Katze
Auch beim Erreger der Infektiösen Anämie der Katze, dem Bakterium Mycoplasma haemofelis, ist der Floh als Überträger aktiv. Die Ansteckung verläuft bei Katzen meist unbemerkt. Von diesen scheinbar gesunden Katzen wird der Erreger jedoch über Flöhe wieder auf andere Katzen übertragen, was zu einer zunehmenden Verbreitung führt. Zu einer Erkrankung kommt es vor allem dann, wenn die Katzen zusätzlich geschwächt werden, z. B. durch Stress, Wurmbefall oder eine Infektion mit anderen Erregern. Es kommt dann zu einer Zerstörung roter Blutkörperchen kombiniert mit Fieber und Appetitmangel bei schlechtem Allgemeinbefinden. Anschließend kann es zu einem…