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Problemfall Zierfischhandel

Weil die Fluggesellschaften die meisten Flüge eingestellt haben, ist auch der Zierfisch- und Reptilienhandel von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Vier Experten kommen zu Wort.
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Was wir gefragt haben

In welcher Form beeinflussen die Flugausfälle den Import von Zierfischen und Reptilien?  Welcher Exportländer sind besonders davon betroffen? Mit welchen Maßnahmen wird versucht die Lieferkette von den Züchtern und Exporteuren nach Deutschland aufrechtzu erhalten? Welche Alternativen bieten sich an? Wir hat sich das Einkaufsverhalten der Fachhändler aufgrund der Corona-Pandemie geändert?

Aqua-Global Zierfischgroßhandel, Ingo Seidel

 Die Flugausfälle werden den Handel mit Zierfischen in den nächsten Monaten extrem beeinflussen. Etwa 80 bis 90 Prozent der Zierfische gelangen als Importe vor allem aus Südostasien und Südamerika nach Europa. Dies geschieht im Frachtraum von Passagierflugzeugen. Da kaum noch Flugverbindungen existieren, ist Frachtraum knapp, Flugausfälle drohen immer und die Frachtkosten steigen sehr stark an. Momentan sind die Frachtkosten, die einen erheblichen Teil des Fischpreises ausmachen, etwa doppelt so hoch wie üblich. Viele Herkunftsländer unserer Zierfische lassen aber momentan noch nicht einmal Exporte von Waren zu.Ganz besonders hart hat es Südamerika getroffen, da die Ausbreitung des Virus dort (Anfang April) noch nicht einmal ansatzweise erfasst und kontrolliert werden kann. Es ist noch ungewiss, wann von dort wieder Exporte stattfinden können und so werden viele Wildfänge aus Südamerika (z.B. Otocinclus) vermutlich für eine Weile nicht mehr zu bekommen sein. In Südostasien geht dies offensichtlich schneller und erste Importe sind aus einigen Herkunftsländern (vor allem Indonesien, Singapur, Sri Lanka und Thailand) in Aussicht, jedoch zu stark erhöhten Frachtpreisen. Singapur als der Hauptumschlagplatz für Zierfische im asiatischen Raum hat allerdings das Problem, dass sehr viele Nachzuchtfische im Nachbarland Malaysia vermehrt werden, die wegen Corona aktuell nicht dorthin eingeführt werden können. Auch die Zierfischexporteure in Israel, die vor allem im aktuell ja so wichtigen Kaltwasserbereich von sehr großer Bedeutung sind, aber auch wichtige Zierfische aus BioSecure-Anlagen anbieten, haben vorerst bis Ende April Exporte ausgeschlossen.Wir versuchen, die am wichtigsten benötigten Arten auch notfalls über die wenigen verfügbaren Herkunftsgebiete zu beschaffen, wohl wissend, dass Größe und Preis unter Umständen nicht dem gewohnten Niveau entsprechen. Aqua-Global importiert Zierfische aus anderen europäischen Ländern, wie zum Beispiel Polen, Tschechien und der Slowakei. Jedoch werden dort vor allem die…
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