„Fatale Konsequenzen“

HDE warnt vor Erhöhung des Mindestlohns

Bei deutlicher Mindestlohnanhebung rechnen zwei Drittel derHandelsunternehmen mit negativen Auswirkungen auf die Beschäftigung(Quelle: Pixabay, Gerd Altmann)
Bei deutlicher Mindestlohnanhebung rechnen zwei Drittel derHandelsunternehmen mit negativen Auswirkungen auf die Beschäftigung
25.06.2025

Mit Blick auf die anstehende Entscheidung der Mindestlohnkommission macht der Handelsverband Deutschland (HDE) klar, dass eine deutliche Erhöhung des Mindestlohns fatale Konsequenzen haben könnte. So zeige eine aktuelle HDE-Umfrage unter rund 550 Handelsunternehmen aller Größen, Branchen und Vertriebsformen, dass zwei Drittel der befragten Unternehmen mit negativen Auswirkungen auf die Beschäftigung bis hin zu Entlassungen rechnen.

„Der Einzelhandel kann im dritten Rezessionsjahr in Folge angesichts enger Margen und geringer Rücklagen weitere Kostensteigerungen nicht mehr schultern“, gibt HDE-Präsident Alexander von Preen zu bedenken. Besonders alarmierend sei, dass auch viele Großunternehmen inzwischen mit einer Verringerung der Mitarbeiterzahl im Vergleich zum Vorjahr rechnen. Dies sei nach Jahren stetig ansteigender Beschäftigungszahlen im Einzelhandel ein „fataler Befund“, denn die weit überwiegende Mehrheit der 3,1 Mio. Beschäftigten im Einzelhandel sei bei Großunternehmen tätig. „Wir brauchen deshalb eine Aussetzung der Mindestlohnanpassung, also eine Nullrunde.“

Dabei gehe es nicht nur um die Anhebung der Löhne im untersten Bereich: „Eine weitere Anhebung des Mindestlohns führt dazu, dass die Entgelte in kollektiven Entgeltsystemen insgesamt angehoben werden müssen. Denn es müssen ja auch die Lohnabstände zu höheren Entgeltgruppen gewahrt bleiben“, so von Preen weiter. Dieser Mechanismus vervielfache den finanziellen Effekt einer Mindestlohnanhebung enorm.

Für die Mindestlohnfindung setzt der Handelsverband ganz auf die unabhängige Mindestlohnkommission aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern. „Die zunehmende Politisierung des Mindestlohns darf sich in der neuen Bundesregierung nicht fortsetzen, ansonsten könnte das zum Sargnagel für die Tarifpolitik werden.“

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