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Fachberatung ungenügend

 „Aquarium abzugeben, 160 Liter mit Zubehör und Filter, erst ein Jahr alt, Preis: Verhandlungsbasis.“ So oder ähnlich liest man es Woche für Woche in der Zeitung. Der Aquaristikexperte und Zoofachhändler Markus Gerhardus fragt nach den Hintergründen für die hohe Zahl der Aquaristik-Aussteiger und kommt zu dem Ergebnis, dass der Zoofachhandel daran oft nicht unschuldig ist

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Was steckt dahinter, wenn so viele Aquarianer ihr Hobby aufgeben? Ein Umzug? Gesundheitliche oder familiäre Probleme? Vielleicht auch einfach Zeitmangel? Diese Fragen, die ich mir selbst und sich sicherlich viele engagierte Aquarianer immer wieder stelle, veranlassten mich, nach Gründen zu suchen – leider mit teils traurigem Ergebnis.
In vielen Gesprächen mit Kunden, Züchtern, Herstellern und ehemaligen Aquarianern ergab sich in den meisten Fällen eine Problematik, die sicherlich durch eine oft falsche oder unzureichende Beratung ausgelöst wurde. Algen- und Pflanzenprobleme, Fischsterben und trübes Wasser sind hier sicherlich die häufigst genannten Folgen falscher Anwendung gewesen. Ist die Aquaristik denn wirklich so schwer?
Aquaristik-Fachhändler Markus Gerhardus.
Ich kann mich gut daran erinnern, als ich mich als Jugendlicher zum ersten Mal für Aquarienfische begeisterte und selbst von so manchem Zoofachhändler übers Ohr gehauen wurde. Mit der Zeit hatte ich mittels Bücher und Fachzeitschriften mein Wissen aufgebessert und merkte zum Glück oft früh genug, wenn irgendwas mit im Handel angebotenen Fischen nicht stimmte. Zu meiner Schulzeit investierte ich mein ganzes Gespartes in meine Aquarien, immer mit dem Ziel stets einen Schritt nach vorne zu gehen. Irgendwann züchtete ich sogar komplizierte Arten und besserte so mein Taschengeld auf, das dann eh wieder für Fische ausgegeben wurde.
Die ersten schlechten Erfahrungen
Ich erinnere mich daran, wie ich als 14-jähriger zu meinem „Fischkollegen“ Thomas so sinngemäß sagte: „Bei den vielen Dingen, die in der Aquaristik seitens der Zoohändler falsch gemacht werden, müsste man einen eigenen Laden aufmachen und versuchen dies besser hin zu kriegen.“ Darüber haben wir uns oft unterhalten. Seinerzeit züchteten wir zusammen Diskus und Skalare. Unsere damalige Skalarzucht mit einem Stamm von einigen Zuchtpaaren und vielen Hundert Jungfischen verendete, nachdem wir Tiere aus einem Zoofachgeschäft gekauft und zu den anderen eingesetzt haben. In diesem Moment haben zwei Schüler knapp 1.000 DM an Tieren verloren. So mancher hätte jetzt vor Wut und Ärger die Flinte ins Korn geworfen. Die typische zu erwartende Aussage „Da haben Sie wohl was falsch gemacht...“ wollten wir uns damals nicht unbedingt anhören und ersparten uns, im Zoofachgeschäft zu reklamieren.
Aber knapp zwei Jahre später ging der Traum eines Schülers in Erfüllung: Der Grundstein für das Aquaristik-Fachgeschäft „Fish and More“ war gelegt. Mit 16 Jahren, im…
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