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„Grob fahrlässig“

Die aktuelle Untersuchung von Hundefutter durch die Stiftung Warentest ist bei Industrie und Handel auf wenig Gegenliebe gestoßen.
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„Dieser Test ist grob fahrlässig“, meint ein Groß- und Einzelhändler aus Bayern. Etwas diplomatischer, aber dennoch deutlich formuliert es ein Hersteller, dessen untersuchtes Hundefutter-Produkt mit „Mangelhaft“ bewertet wurde: „Wir halten die Vorwürfe nicht für gerechtfertigt, begründet in der nicht nachvollziehbaren Prüfungsmethodik der Stiftung Warentest.“ Was ist passiert? Die Stiftung Warentest hat in der November-Ausgabe ihrer Zeitschrift „test“ das Ergebnis einer Untersuchung von Hunde-Trockenfutter veröffentlicht. Im Test befanden sich 32 verschiedene Futtermittel. 19 Produkte schnitten mit „sehr gut“ ab, vier mit „gut“, aber auch acht mit „mangelhaft“. Für ihre Untersuchung hat die Stiftung Warentest bereits im April und Mai diesen Jahres verschiedene Prüfmuster von Hundenahrung eingekauft. Warum schon so früh? fragen sich viele Branchenkenner. Denn die Anbieterbefragung zu den Produkten fand erst im September statt. Dazwischen lag im Mai die Interzoo, wo viele Produkt-Relaunches vorgestellt wurden, die bei der Veröffentlichung der Untersuchung zwar längst im Handel sind, allerdings im Test unberücksichtigt blieben – zugunsten von Produkten, die im November überhaupt nicht mehr erhältlich waren. Ein handwerklicher Fehler! Nur Laboranalysen Doch damit nicht genug: Wie schon bei vergangenen Tiernahrungs-Untersuchungen der Stiftung Warentest beschränkt sich das Institut nur auf reine Laboranalysen, die, so die Kritiker des Futtermitteltests, für den tatsächlichen Wert eines Produkts nur eingeschränkt aussagefähig seien. Keine Beachtung schenke die Stiftung Warentest dagegen der Herkunft, der Qualität, der Verwertung und Verdaulichkeit der verwendeten Roh- oder Nährstoffe im guten (z.B. Geflügelfleischmehl) wie im schlechten Sinne (z.B. Zucker). Ein weiterer Kritikpunkt der Branche: Produkte werden wegen eines einzigen Kriteriums von mitunter „Sehr gut“ oder „Gut“ auf „Mangelhaft“ abgewertet. • Beispiel: das Mera-Produkt „Mera Dog Reference“. Bei der Untersuchung wurde ein einziger 1-kg-Beutel berücksichtigt, der bereits im Juli 2009 hergestellt wurde. Darin wurde zu wenig Vitamin A festgestellt, weswegen das Tiernahrungsprodukt laut Stiftung Warentest nicht dem Anspruch eines Alleinfuttermittels entspricht. Nicht aufgeführt hat das Institut allerdings, dass 61 von 62 untersuchten Inhaltsstoffen die gestellten Anforderungen voll und ganz erfüllten. Darüber hinaus wurde sogar die mikrobielle Qualität als auch die Fütterungsempfehlung mit „sehr gut…
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