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Der Medienprofi

Selten hat ein Thema die Heimtierbranche so berührt, aber auch so gespalten wie der umstrittene Welpenverkauf bei Zoo Zajac.
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Während Befürworter darauf verweisen, dass es den Welpen im Zoofachhandel besser gehen dürfte als bei manchen Züchtern, wenden Gegner ein, dass viele der bei Zoo Zajac verkauften Hunde aus Massenzuchten kommen und zu früh von den Muttertieren getrennt werden. Die Kampagne von Tierschutz- und Tierhalterverbänden gegen ihn hat Norbert Zajac ebenso wie der Presserummel um Welpenverkauf im Zoofachhandel bisher nicht geschadet, sondern seinem Geschäft einen weiteren Schub nach vorne verpasst. Der Zoo-Zajac-Geschäftsführer ist ein Medienprofi, der Pressearbeit beherrscht wie nur wenige in der Heimtierbranche. Schon einen Tag nach dem Einzug der ersten Welpen konnte sich Norbert Zajac über 8.000 Besucher (!) in seinem Geschäft freuen. Der Run auf Zoo Zajac riss auch in den folgenden Tagen nicht ab. Vielleicht wird, wie Zajac meint, die öffentliche Diskussion um Hundeverkauf im Zoofachhandel schon in wenigen Wochen verflogen sein. Vielleicht aber auch nicht. Ob bzw. inwieweit die Debatte der gesamten Heimtierbranche schaden wird, ist derzeit ebenfalls noch nicht absehbar. Bis Redaktionsschluss dieser pet-Ausgabe fiel die Berichterstattung in vielen, wenn auch längst nicht in allen Medien erstaunlich gemäßigt aus. Allerdings machen einige Medien auch keinen Hehl aus ihrer Verwunderung, dass die Heimtierbranche jetzt ein Tabu gebrochen hat und dass, so etwa Bild.de, „zum ersten Mal seit Jahrzehnten“ wieder Welpen im Zoofachhandel verkauft werden. Auch dass anerkannte Hundeexperten wie etwa Martin Rütter in Interviews den Welpenverkauf bei Zoo Zajac unmissverständlich als „irrsinnigen Stress“ kritisieren, lässt aufhorchen. Schon das vom Deutschen Tierschutzbund geforderte Haltungsverbot von anspruchsvollen Exoten hat die Emotionen in der Heimtierbranche kräftig geschürt. Nun ist zu befürchten, dass das Verhältnis zu den Tierschutzverbänden durch die Diskussion um Hundeverkauf im Zoofachhandel noch weiter beschädigt wird. Dass dies verhindert wird, sollte nun bei unseren Branchenverbänden oberste Priorität haben. Dabei ist Besonnenheit, aber auch Standhaftigkeit gefragt. Ihr Ralf Majer-AbeleDownload: Der Medienprofi (PDF-Datei)
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