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Facebook und seine Risiken

Ein Gewinnspiel von Fressnapf zur Fußball-EM hat auf Facebook heftige Kritik ausgelöst. Der Fall zeigt, dass die Kommunikation auf sozialen Netzwerken ihre eigenen Gesetze hat.
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Fressnapf hat auf seine Facebook-Seite ein Foto zu einem Gewinnspiel gestellt. Dieses zeigt einen freundlich dreinschauenden Hund und wird begleitet von der Textzeile „Bald geht ja schon die EM los. Freut ihr euch auch schon? Schauen eure Tiere mit?“ Auf den ersten Blick wirkt alles ganz harmlos. Ist es aber nicht: Kurz nach der Veröffentlichung kam es vier Stunden lang zu fast 500 Kommentaren auf der Facebook-Seite – mit teilweise heftigen und rüden Beleidigungen gegenüber Fressnapf. Was war der Anlass für diesen Shitstorm, wie eine solch heftige Empörungswelle im Internet genannt wird? Stein des Anstoßes war für die Nutzer die massenhafte Tötung von Straßenkatzen und -hunden in der Ukraine in der Vorbereitungsphase zur Europameisterschaft. Die Verbindung eines Gewinnspiels, das einen Hund abbildet, mit der Tötung von Tieren hat, wie man den Kommentaren entnehmen kann, viele Nutzer erbost. Prompte Reaktion „Fressnapf fliegt voll auf die Schnauze“, titelt die Boulevardzeitung „Express“ schadenfroh. Und auf der Internetseite www.revvet.de höhnt man: „Das war leider ein Eigentor.“ Dabei hat die Zoofachhandelskette erstaunlich schnell auf die missglückte Gewinnspiel-Aktion reagiert und sich bei den Facebook-Nutzern entschuldigt. „Danke für eure vielen Hinweise, die wir uns sehr zu Herzen nehmen. Die Aktion unseres Kooperationspartners auf unserer Webseite haben wir sofort gestoppt. Ihr wisst, dass wir das Projekt Odessa unterstützen und uns aktiv gegen diese Tiermorde einsetzen“, hieß es in dem Entschuldigungsschreiben, das Fressnapf auf seine Facebook-Seite stellte. Auch die Firma Tetra Europe, mit der Fressnapf bei dieser Aktion kooperiert hat, reagierte prompt: „Getreu unserem Motto: ‚Das Tier lieben, seine Natur achten‘ lehnt 8in1 alle tierschutzverletzenden Verhaltensweisen und jegliche Misshandlungen von Tieren in jeder Form strikt ab. Die angesprochene EM-Aktion bezieht sich auf das ‚Fußball-Fieber‘ zu Hause und damit auch ausschließlich auf Fußball und den Sport an sich“, gab das Unternehmen auf seiner Facebook-Seite bekannt. Auch die Fachhandelskette Futterhaus hat reagiert und schon vor dem Shitstorm bei Fressnapf alle Filialen angewiesen, die EM dieses Jahr zu ignorieren. Fazit Was lehrt uns das Ganze? „Das Beispiel Fressnapf zeigt, dass Social Media Marketing nicht nebenbei betrieben werden kann und selbst kleinste Formulierungen genauso bedacht werden müssen wie eine abwechslungsreiche Kampagnenplanung und eine langfristige Strategie…
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