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Barfen bei Katzen

Die Fütterung von Hauskatzen erfolgt nach den Erfahrungen der Besitzer. Doch sie unterliegt auch
Modeströmungen, wie Tierarzt Dr. Rolf Spangenberg am Beispiel Barfen zeigt.
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BARF: Born-Again Raw Feeders oder Bones And Raw Foods. Auf Deutsch: Biologisches, artgerechtes rohes Futter. Das Barfen folgt der prinzipiell richtigen Erkenntnis, dass Wildtiere – in diesem Falle vor allem Hunde/Wölfe und Katzen – keine gekochte oder irgendwie vorbehandelte Nahrung zu sich nehmen. Sie ernähren sich von der in aller Regel selber gejagten Beute, verschmähen jedoch auch kein Aas. Ihre Magensäfte zersetzen eventuell schädigende Keime. Verwöhnte Luxushunde und gepflegte Hauskatzen kann man zuweilen mit am Wege gefundenen und halb zersetzten Tier­kadavern locken, die sie dem leckeren Fertigfutter vorziehen, auch leicht „angegangene“ Schlacht­abfälle reizen ihren Appetit. Vorteile im Napf? Es ist daher nicht recht einzusehen, wenn gängige Barf-Rezepte darauf abheben, nur völlig einwandfreie und frische Zutaten zu verwenden. Andererseits ist es natürlich auch nicht schädlich, alle Futterbestandteile in Lebensmittelqualität zu verwenden. Geht es den Wildtieren, die naturgemäß barfen, besser als Haustieren mit Fertignahrung? Das ist schwer zu entscheiden, denn im harten Überlebenskampf führen sie kein einfaches Leben: Durch zeitweiligen Nahrungsmangel, Ver­letzungen bei Kämpfen und Krankheiten werden sie selten so alt wie ihre Artgenossen in menschlicher Obhut. Mit dem rohen Futter nehmen sie auch immer wieder Parasiten auf. Bekannt ist der Bandwurmbefall bei Katzen, die häufig Mäuse erjagen und fressen. Ob sie mit ihrem rohen Futter insgesamt glücklicher sind? Es gilt einiges zu beachten: Vorbild sollte die Zusammensetzung einer Maus sein. Also leicht verdauliches Muskelfleisch, Därme mit Inhalt, alle inneren Organe (mit Ausnahme der Gallenblase, die Katzen sorgfältig separieren), Sehnen, Knochen und auch Fell. Unverdauliche Bestandteile werden dann durch müheloses Erbrechen wieder ausgeschieden. Diese verschiedenen Nahrungsbestandteile kann man sich zusammenkaufen. Wichtig ist aber die Zusammensetzung. Dafür gibt es verschiedene Rezepte, die vermeiden sollen, dass Mangelzustände oder eine Überversorgung mit einzelnen Komponenten entstehen. Der Handel bietet inzwischen auch einzelne Barf-Bestandteile an, die es dem Tierhalter erleichtern sollen, ein vernünftiges und gesundes Futter zusammenzustellen. Was ist Barfen? Es handelt sich um eine Fütterungsmethode, die ein gewisses „Zurück zur Natur“-Gefühl verkörpert oder anstrebt. Die Katzen fressen es meist gern. In manchen Ver­suchstierhaltungen werden die Katzen sogar mit getöteten Mäusen gefüttert…
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