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1996, Nr. 10, S. 60
REPORT
Entwicklungen aus der Schweiz
Ein Platz im Freien
Aus den Erfahrungen von Heimkindern und deren Umgang mit Tieren haben
Thalmann & Saner gemeinsam mit dem Schweizer Tierschutz (STS) neu konzi-pierte
Ställe für Nager und Zwergkaninchen entwickelt
Artgerechte Tierhaltung ist wichtig für das Wohlergehen der Tiere
und wirkt sich auch auf das Sozialverhal-ten der Kinder günstig aus.
Stephan Thalmann arbeitet als Landwirt in einem Schweizer Kinderheim. Der
Bauernhof dient als soziales Lernfeld für die Heimkinder. In seiner
langjährigen Tätigkeit stellte Thalmann fest, daß ein klarer
Zusammenhang zwischen der artgerechten Tierhaltung und dem Sozialverhalten
der Kinder gegenüber den Tieren als Bezugsperson besteht.
1992 trat in der Schweiz ein neues Tierschutzgesetz in Kraft. Auch der Hof
des Kinderheims mußte den verschärften Bestimmungen angepaßt
werden. Bei dieser Gelegenheit machte Thalmann folgende Entdeckung: Der
alte Schweinestall war in der dunkelsten und schmutzigsten Ecke des Hofes
errichtet. Die Kinder fühlten sich in dieser Ecke nie wohl, und auch
die Schweine schienen diese nicht zu schätzen, denn beim Ausmisten
der Boxen bissen sie die Kinder, die entsprechend mit Schreien und Tritten
reagierten. Erst von dem Tag an, als die Schweine draußen auf der
Weide gehalten wurden, gelang es den Kindern, eine Beziehung zu den intelligenten
und verspielten Tieren aufzubauen. Selbst die kleinen Kinder, die früher
Angst vor den Schweinen hatten, wagten sich nun selbstbewußt an die
Tiere heran. Die Quälereien hörten auf, die Kinder entwickelten
eine intensive Beziehung zu den Tieren.
"Was für große Tiere gilt, kann sicherlich auf kleine wie
zum Beispiel Meerschweinchen übertragen werden", überlegte
sich Thalmann, "denn auch diese zeigen, wenn sie in zu kleinen Ställen
gehalten werden, stereotype Verhaltensmuster." Aus diesem Grund entwickelte
er ein neues Behausungssystem für Nagetiere: "Casa Vita"
und "Casa Mobile". Für Halter mit Garten oder großem
Balkon eignet sich "Casa Vita", eine Kombination aus Auslauf und
Haus. Im großzügigen Auslauf können sich die Tiere frei
bewegen, verstecken und nagen. Daneben steht den Tieren ein Haus mit vier
verschiedenen Räumen auf zwei Ebenen zur Verfügung, das der natürlichen
Nisthöhle nachempfunden ist. Dort können sie fressen, sich ausruhen
und sich im Stroh ein warmes Nest bauen.
Die Details am Stall sind, so betont der STS, praktisch und funktionell.
Das Reinigen wird über eine herausnehmbare Exkrementenschale…
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