Umsatzzahlen 2021

Heimtiermarkt setzt Wachstum fort

(Quelle: IVH/ZZF)
21.04.2022

Mit einem Gesamtumsatz von 4,786 Mrd. Euro verzeichnete der stationäre Fach- und Lebensmitteleinzelhandel in 2021 ein Umsatzplus von 6 Prozent. Hinzu kamen 1,055 Mrd. Euro über den Onlinehandel sowie 162 Mio. Euro für Wildvogelfutter. Bei einem Gesamtumsatz von rund 6 Mrd. Euro entwickelt sich die deutsche Heimtierbranche somit weiterhin positiv. Dies geht aus aktuellen Zahlen des Industrieverbands Heimtierbedarf und des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) hervor.

Der Umsatz mit Heimtier-Fertignahrung im stationären Handel übertraf das Vorjahresergebnis mit nunmehr 3,685 Mrd. Euro um 6,5 Prozent. Das Segment Bedarfsartikel und Zubehör legte ebenfalls merklich zu und verzeichnete mit einem Umsatz von 1,101 Mrd. Euro ein Plus von 4,6 Prozent.

Wachstumstreiber Snacks

Mit einem Gesamtumsatz von 1,787 Mrd. Euro und somit einem Plus von 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr bildete der Markt für Katzenfutter auch im Jahr 2021 das größte Futtersegment. Stärkster Wachstumstreiber war dabei erneut das Untersegment Snacks (einschließlich Katzenmilch), das sich um 9 Prozent auf einen Umsatz von 292 Mio. Euro steigerte. Darüber hinaus verzeichneten auch die Unterbereiche Feuchtfutter (1,170 Mrd. Euro, plus 5,9 Prozent) und Trockenfutter (325 Mio. Euro, ebenfalls plus 5,9 Prozent) deutliche Zuwächse.

Der Markt für Hundefutter erzielte im vergangenen Jahr im stationären Handel mit 1,677 Mrd. Euro ein Umsatzplus von 7 Prozent. Vor allem der Unterbereich Snacks legte noch einmal zu. Die Sparte übertraf das Vorjahresergebnis mit jetzt 672 Mio. und einem Plus von 11,6 Prozent. Ein ebenfalls solider Anstieg ließ sich sowohl beim Feuchtfutter als auch beim Trockenfutter ausmachen. Während das Untersegment Feuchtfutter eine Umsatzsteigerung auf 525 Mio. Euro (plus 4,6 Prozent) verzeichnete, wuchs der Bereich Trockenfutter mit einem Umsatz von 480 Mio. Euro um 3,7 Prozent.

Erfreulich ist auch die Entwicklung beim weiteren Heimtierfutter. So blieb das Kleintierfutter hinter Katzen- und Hundefutter drittstärkstes Segment bei den Futtermitteln und konnte nach dem Umsatzplus in den beiden Vorjahren in den klassischen Vertriebswegen erneut zulegen (98 Mio. Euro, plus 7,7 Prozent). Auch der Umsatz am Markt für Zierfischfutter (56 Mio. Euro, plus 1,8 Prozent) stieg leicht an. Der Bereich Ziervogelfutter blieb mit einem Umsatz von 67 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr stabil. Besonders erfreulich ist für die Heimtierbranche die Entwicklung im Segment Wildvogelfutter. Dieses steigerte seinen Umsatz um 26,6 Prozent (!) auf 162 Mio. Euro.

Hundezubehör wächst stark

Der Umsatz von Bedarfsartikeln und Zubehör lag 2021 im stationären Handel bei 1,101 Mrd. Euro und verzeichnete somit ein Plus von 4,6 Prozent gegenüber 2020. Katzenstreu erreichte wie auch in den Vorjahren den größten Umsatzanteil und wuchs um 4,5 Prozent auf 305 Mio. Euro.

Mit einer Steigerung um 6,7 Prozent auf 240 Mio. Euro ist Hundezubehör der Wachstumsgewinner, gefolgt vom Zubehör für Katzen (230 Mio. Euro, plus 5,5 Prozent). Auch der Umsatz mit Bedarfsartikeln und Zubehör für Kleintiere (98 Mio. Euro, plus 3,2 Prozent) und Zierfische (195 Mio. Euro, plus 2,6 Prozent) stieg weiter an. Das Segment für Ziervögel schloss das Jahr mit gleichbleibendem Ergebnis von 33 Mio. Euro ab.

 „Große Herausforderungen“

„Auch 2021 standen die Beschäftigung mit dem Heimtier, eine gesunde Ernährung und die Einrichtung einer tiergerechten Ausstattung im Mittelpunkt vieler deutscher Haushalte“, sagt IVH-Vorsitzender Georg Müller. „Wir können nur hoffen, dass diese positive Entwicklung auch anhalten wird. Unsere Industrie steht derzeit vor außergewöhnlich großen Herausforderungen – von der Rohmaterial-Verfügbarkeit bis hin zu den teilweise immensen Kostensteigerungen bei Energie, Verpackung und Logistik“, fasst Müller die aktuelle Situation zusammen.

Onlinehandel + 28 Prozent

Als Hauptabsatzweg für Heimtier-Fertignahrung behauptet sich weiterhin der Lebensmitteleinzelhandel (einschließlich Drogeriemärkten und Discountern). Hier wurden mit einem Umsatzanteil von 61 Prozent 2,245 Mrd. Euro umgesetzt. Der Fachhandel steigerte seinen Umsatz für Bedarfsartikel und Zubehör auf 875 Mio. Euro und bleibt mit einem Umsatzanteil von 79 Prozent der wichtigste Absatzweg in diesem Segment. Die zunehmende Bedeutung des Internets für den Kauf von Heimtierprodukten hat sich auch im Corona-Jahr 2021 nochmals spürbar gezeigt. Das geschätzte Umsatzvolumen im vorigen Jahr betrug circa 1,055 Mrd. Euro – ein Plus von 233 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr und eine Steigerung von über 28 Prozent. Differenzierte, tierartenspezifische Daten zum Onlinemarkt sind derzeit noch nicht verfügbar, räumen IVH und ZZF ein.

Gleichbleibend zum Vorjahr wurden im Jahr 2021 in 47 Prozent und somit in fast der Hälfte aller Haushalte in Deutschland Heimtiere gehalten. Auch der Anteil der Haushalte mit den verschiedenen Heimtierarten ist gleichgeblieben. Insgesamt lebten die Menschen hierzulande mit 34,7 Mio. Hunden, Katzen, Kleinsäugern und Ziervögeln zusammen. Hinzu kamen zahlreiche Zierfische und Terrarientiere. 69 Prozent aller Familien mit Kindern hatten ein Heimtier und in 15 Prozent aller Haushalte wohnten mindestens zwei Heimtierarten. Das ist das Ergebnis einer haushaltsrepräsentativen Telefon- und Online-Erhebung, die das Marktforschungsinstitut Skopos für IVH und ZZF durchgeführt hat. An der Befragung nahmen 7.000 Personen teil.

Katze am beliebtesten

Die Katze ist nach wie vor Deutschlands Heimtier Nummer eins: Insgesamt leben 16,7 Mio. von ihnen in 26 Prozent der hiesigen Haushalte. An zweiter Stelle folgen 10,3 Mio. Hunde in 21 Prozent der Haushalte. Gemäß der aktuellen Befragung ist der Anteil an Mischlingshunden von 42 auf 44 Prozent gestiegen. In 5 Prozent der Haushalte leben 4,6 Mio. Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und Mäuse. Die Zahl der Ziervögel betrug im Jahr 2021 3,1 Mio. in 3 Prozent der Haushalte. Zudem gab es im selben Zeitraum 2,3 Mio. Aquarien in 4 Prozent und 1,4 Mio. Gartenteiche mit Zierfischen in 3 Prozent der Haushalte in Deutschland sowie 1,2 Mio. Terrarien in 2 Prozent der Haushalte.

Hohe Investitionen für Tiere

„In Zeiten von Homeoffice und eingeschränkten Kontakten haben die Menschen viel Zeit mit ihren Heimtieren verbracht. Darüber hinaus sind viele neue Tiere in die Haushalte eingezogen, was sich besonders an der steigenden Anzahl an Katzen bemerkbar macht“, stellt ZZF-Präsident Norbert Holthenrich fest. „Auch das Bedürfnis nach einem Zusammenleben mit Kleintieren, Ziervögeln, Zierfischen und Terrarientieren hält unvermindert an. Die Marktdaten und unsere Tierhalterumfrage belegen, dass die Bereitschaft der Deutschen hoch ist, in die Ernährung, Pflege und Vorsorge ihrer Heimtiere gewissenhaft zu investieren. Wenn das Wohl der Tiere und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen, bereichert die Heimtierhaltung das Leben der Menschen ganz besonders“, erklärt Holthenrich.

Die meisten Heimtiere in Deutschland leben in Mehrpersonenhaushalten. So liegt der Anteil von Zweipersonenhaushalten bei 34 Prozent, der Anteil von Haushalten mit drei Personen und mehr bei 36 Prozent. Weiterhin leben 29 Prozent der Heimtierhalter in Einpersonenhaushalten. Die Altersstruktur von Heimtierhaltern ist über die letzten Jahre nahezu unverändert geblieben. So befinden sich weiterhin viele Heimtierhalter in ihrer Lebensmitte: 19 Prozent sind 30 bis 39 Jahre alt, 18 Prozent zählen zur Altersklasse 40 bis 49 Jahre und 22 Prozent zu den 50- bis 59-Jährigen. Der Anteil der Tierhalter bis 29 Jahre beträgt 18 Prozent. Mit 24 Prozent gehören die über 60-jährigen Tierhalter weiterhin zur größten Gruppe der Heimtierhalter.

 

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