Die EU-Kommission hat Ende Juli erste Ergebnisse ihrer im Oktober 2024 eingeleiteten Untersuchung gegen den Online-Marktplatz Temu veröffentlicht: Der chinesische Händler soll demnach gegen den Digital Services Act (DSA) verstoßen haben, indem er die Risiken illegaler Produkte auf seiner Plattform nicht ausreichend bewertet hat. EU-Beamte führten demnach unter anderem per „Mystery Shopping“ Testkäufe inkognito durch und urteilten danach, bei dem chinesischen Marktplatzbetreiber bestehe für europäische Verbraucher ein „hohes Risiko, auf illegale Produkte zu treffen“, so die EU-Kommission am Montag. Dies betreffe vor allem Babyspielzeug und kleine elektronische Geräte.
Bei einer Bestätigung der vorläufigen Erkenntnisse droht Temu eine Geldstrafe von bis zu 6 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes. Temu wäre dem Gesetz über digitale Dienste (DSA) gemäß eigentlich dazu verpflichtet, Risiken einer Verbreitung illegaler Produkte auf seinem Marktplatz besser anzugehen. Die EU-Kommission arbeitet mit nationalen Behörden zusammen. Parallel laufen eine separate Untersuchung europäischer Verbraucherschützer und eine erste Produktsicherheitsprüfung.
Außerdem werden als problematische Praktiken falsche Rabattaktionen angeführt, gefälschte Bewertungen sowie fehlende und irreführende Informationen zu Rechtsansprüchen der Verbraucher sowie versteckte Kontaktangaben.