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1997, Nr. 10, S. 46
HANDEL
Erfolge in einem schwierigen Segment
Der Heimtier-Großhandel in Ostdeutschland ist eher unterentwickelt.
Die Firma Bürgel in Uthleben ist eine der wenigen, denen es gelang,
sich auf diesem schwierigen Markt zu etablieren
Rita und Werner Bürgel, Vogelzüchter seit vier Jahrzehnten,
haben seit 1981 für die DDR-Heimtierhandelsorganisation Zoologica alle
importierten Vögel und Kleinsäuger in Quarantäne gehalten.
Trotz dieser langjährigen Erfahrungen war der Start in die Marktwirtschaft
als Großhändler nicht einfach. Sie mußten einiges Lehrgeld
zahlen. Aber es gelang ihnen, umfangreiche Importbeziehungen aufzubauen,
wobei die guten Englischkenntnisse Rita Bürgels sich als sehr hilfreich
erwiesen.
Heute kann das in Uthleben bei Nordhausen ansässige Unternehmen
ein ausgezeichnetes Ziervogelsortiment anbieten. Eine ihrer Spezialitäten
sind Weichfresser, darunter Raritäten wie Breitrachen, Grandalas, Goldschwänze,
Schmätzer, Rötel oder Rostkehlnachtigallen; außerdem asiatische
Waldvögel wie Schuppenkopf-, Thura-, Binden- und Edwardsgimpel. Weiterhin
gehören zum Sortiment Sittiche, Papageien und Exoten.
Rita und Werner Bürgel haben für ihre Ziervogel-Großhandlung
umfangreiche Importverbindungen aufgebaut.
 
Schritt für Schritt hat die Familie Bürgel durch Baumaßnahmen
die Leistungsfähigkeit ihrer Großhandlung verbessert. Neugebaut
wurde ein Parkplatz, ein kleines Bürogebäude, neue Anlagen für
5.000 Finken, eine Quarantänestation für 1.400 Papageien (bzw.
eine entsprechend größere Anzahl kleinerer Vögel). Außerdem
eine 100-qm-Lagerhalle für das moderne Einzelhandelsgeschäft,
welches die Bürgels seit kurzem in Nordhausen betreiben (wir berichteten
in pet 5/97). Vorhandene Anlagen wurden modernisiert. Die sauberen Tierunterkünfte
sind großzügig dimensioniert, teilweise gefliest und werden durch
Gebläse belüftet.
Großen Wert legen Bürgels auf zufriedene Kunden. So gibt es
bis heute keine festen Geschäftszeiten. Rita Bürgel: "Wer
kommt, ist willkommen."
An Problemen gibt es keinen Mangel. Auf Anhieb fallen Werner Bürgel
ein: mangelhafte Zahlungsmoral; das Negativimage des Vogelhandels, welches
die Medien vermitteln; unfaire Konkurrenz durch Vogelbörsen; hohe Nebenkosten.
Und vor allem: Seit dem Ausstieg der Post aus dem Lebendtiertransport sind
die Transportkosten so stark gestiegen, daß kleinere Lieferungen in
manchen Fällen nicht mehr rentabel sind - ein besonderes Handicap bei
Bürgels Kundenkreis, der zum größten Teil aus kleineren
ostdeutschen Zoofachgeschäften besteht…
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