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1997, Nr. 4, S. 4 KOMMENTAR Zoofachhändler in nur sechs Tagen So einfach... ist das also: Man nimmt sich mal eine Woche Zeit, hört sich ein paar Stunden in einem "Bildungszentrum" etwas über die Aquaristik an, sitzt ein paar Vorträge über Vogelhaltung ab und legt dann am letzten Tag seine Prüfung ab. Besteht man diese, bekommt man den Sachkundenachweis als Zoofachhändler und darf ein eigenes Geschäft eröffnen. Dies alles für 650 DM. Wer sich jetzt entgeistert die Augen reibt, sollte sich mal das Veranstaltungsverzeichnis der Industrie- und Handelskammer Potsdam anschauen, in dem man nun Seminare für "Inhaber und Angestellte von Zoofachgeschäften, Tierpensionen u.ä. sowie Züchter" anbietet. Weil man mit Veranstaltungen dieser Art natürlich auch Arbeitslose von der Straße schaffen will, gibt die IHK Neulingen eine Chance. Berufseinsteiger müssen aber einen (!) Tag Praktikum in einem selbstgewählten Betrieb nachweisen. Wenn eine solche Auslegung von Paragraph 11 Tierschutzgesetz künftig zur Regel wird, muß einem angst und bange um die Zukunft des Zoofachhandels werden. Der ZZF hat gut daran getan, sofort zu reagieren und die zuständigen Behörden auf die zweifelhafte Rechtsmäßigkeit derlei Seminare hinzuweisen. Auf die Reaktion aus Brandenburg darf man gespannt sein!   So viel... ist schon geredet worden über das Ende kleiner Zoofachgeschäfte, und trotzdem steigt die Zahl der Neueröffnungen mit unter 200 qm Verkaufsfläche weiterhin an. Nicht selten ist die Qualität und der Service dieser kleinen Geschäfte besser, als dies in sogenannten Top-Märkten der Fall ist. Letztlich kommt in einem Zoofachgeschäft alles auf den Inhaber an: Ist er agil, hat er Ideen und läßt er sich nicht von der unnötigen Preisschleuderei vieler Kollegen anstecken, hat er auch meistens Erfolg. Die anderen müssen sich fragen, was sie an ihrem Konzept ändern können. Bietet man seinen Kunden zu wenig Service und Beratung? Oder stimmt der Standort nicht? Immer am Ball bleiben, sollte die Devise lauten. Nur auf die Mitbewerber zu schimpfen, bringt niemanden weiter.   So schnell... kann es gehen: Monatelang gab es Gerüchte über bevorstehende Übernahmen, über Konzentrationen und Kooperationen. Jetzt ist genug spekuliert worden, es geht - salopp ausgedrückt - richtig in die vollen: Beaphar und Bogena haben eine gemeinsame Vertriebsorganisation errichtet, die Süd-Chemie hat Gimborn übernommen, und auch im Aquaristikbereich dürften in nächster Zeit einige wichtige Änderungen…
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