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1998, Nr. 12, S. 4
Kommentar
Ohnmächtige Industrie
 
Der Preisverfall...
im Fachhandel setzte sich 1998 nahtlos fort. Nicht nur bei den Futtermitteln.
Auch Produkte anderer Warengruppen werden gnadenlos verramscht: Vogel- und
Nagerheime, Aquarienkombinationen, Kratzbäume. Sogar bei Spezialprodukten
wie Thermodecken und Terrarien wird der Preishammer geschwungen. Lange Zeit
waren Premium-Futtermittel noch tabu. Von Monat zu Monat geraten jedoch
gerade diese Produkte immer stärker in die Preisoptik, begünstigt
durch Aktionen, die von den Herstellerfirmen angeleiert wurden, um den Absatz
ihrer Produkte im Fachhandel weiter zu steigern. Dabei zeigt sich: Hat eine
Marke einen bestimmten Bekanntheitsgrad erreicht, gehen die Preise in den
Keller. Eine gefährliche Entwicklung, die sich angesichts des zunehmenden
Verdrängungswettbewerbs im Fachhandel allerdings nicht mehr aufhalten
läßt.
 
Gute Konditionen...
beim Einkauf gewinnen ebenso wie ein professioneller Auftritt eines Geschäfts
immer stärker an Bedeutung. Kleine Zoofachgeschäfte, die keinen
starken Partner haben, geraten mehr und mehr zwischen die Mühlen der
Großen. Diese Botschaft ist keineswegs neu, wird aber von vielen Geschäftsinhabern,
die immer noch meinen, ihnen könne der beinharte Wettbewerb nichts
anhaben, nicht beachtet. Sie werden sich noch wundern. Denn der Verdrängungswettbewerb
ist inzwischen längst nicht nur ein Problem in großen Ballungsgebieten,
sondern hat auch Mittelzentren und selbst Kleinstädte in ganz Deutschland
erwischt. Die neuen Bundesländer und manche Teile von Baden-Württemberg
und Bayern sind von alldem bislang noch einigermaßen verschont worden.
Aber auch das ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch dort die Großflächen
die Preise kaputtmachen.
 
Die Industrie...
schaut dem Preiskampf bisher ziemlich ohnmächtig und zunehmend desinteressiert
zu. Zu eingreifenden Maßnahmen gegen einen weiteren Preisverfall sind
die meisten Herstellerfirmen nicht willens, aber zumeist auch nicht fähig,
da sie ebenfalls einem harten Wettbewerb ausgesetzt sind. Die wenigsten
Firmen in unserer Branche sind bereit, für die Verteidigung von Prinzipien
auf einen Teil ihres Umsatzes zu verzichten. Das Versprechen, den Fachhandel
exklusiv zu beliefern, wurde irgendwann einmal aufgegeben, weil große
Baumarktketten für viele Hersteller plötzlich als die interessanteren
Partner galten. Ein Glück für den Zoofachhandel, daß die
Betreiber von Baumärkten bis auf wenige Ausnahmen bisher nur wenig
im Pet-Bereich zustande brachten…
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