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Tierschutz kontra Börse

Enttäuschend wenig Besucher aus dem Zoofachhandel nahmen am 10. ZZF-Symposium in Frankfurt teil. Dabei hatte das Thema doch alle Chancen zu einem kontroversen Meinungsaustausch

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133 Teilnehmer, der größte Teil davon Amtstierärzte, besuchten das 10. Symposium des ZZF.
So waren es dann auch im wesentlichen die Amtstierärzte unter den 133 Teilnehmern, die in ihren Diskussionsbeiträgen von der Machtlosigkeit sprachen, die Präsentationsbedingungen von Heimtieren auf kommerziellen Tierbörsen im Sinne des geltenden Tierschutzgesetzes steuern zu können. Doch es ging in den Vorträgen und Referaten ganz besonders auch um die umfassenden Genehmigungsverfahren nach §11 Tierschutzgesetz – die in Handel und Industrie gleichermaßen streng überprüft, bei zahlreichen Verkaufsveranstaltungen jedoch allzu oft vernachlässigt werden. So standen die Genehmigungsvoraussetzungen zum Handel mit Heimtieren und die Umsetzungspraxis im Zoofachhandel im Mittelpunkt der Referate von Klaus Oechsner, Rolf-Dieter Gmeiner, Jörg Turk, Amtstierarzt Dr. Thomas Fröhlich und Dr. Madeleine Martin, der Landestierschutzbeauftragten von Hessen. Rolf-Dieter Gmeiner beispielsweise beklagte die oft nur mangelhafte Prüfung der fachlichen Kenntnisse bei Gründern von Zoofachgeschäften. Er ermutigte die Amtstierärzte, das Tierschutzgesetz konsequenter umzusetzen und gemäß des Hessen-Modells die theoretischen und praktischen Fähigkeiten im Umgang mit Heimtieren im Rahmen eines Fachgesprächs zu überprüfen. Auch Dr. Thomas Fröhlich und Dr. Madeleine Martin stellten das obligatorische Sachkundegespräch in Hessen als notwendige Ergänzung der Überprüfung der praktischen Erfahrung dar.
Dr. Madeleine Martin hat das hessische Prüfungsmodell zum Sachkundenachweis zusammen mit dem ZZF, der TVT und dem BbT erarbeitet.
Kontrovers wurde es am zweiten Veranstaltungstag: Tierschutzwidrige Haltungsbedingungen von Heimtieren und Verstöße gegen den Artenschutz insbesondere auf Heimtierbörsen von kommerziellen Veranstaltern wurden von Klaus Oechsner bildhaft dargestellt. Auch den Veranstaltern namhafter Tierbörsen sollte Gelegenheit gegeben werden, auf dem Symposium ihren Standpunkt zu vertreten, doch hatten diese in letzter Minute ihre Teilnahme abgesagt. Als positives Gegenstück wurden die Tierbörsen seriöser Züchterverbände vorgestellt. Referate von Klaus Weber, Deutscher Kanarien- und Vogelzüchter-Bund (DKB) e.V., Andreas Mendt, Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) e.V., und Joachim D. Matthies, Verband Deutscher Aquarien- und Terrarienvereine (VDA) e.V., machten dies deutlich. „Kommerzielle Aussteller schielen nur auf den Kommerz“, warnte dann Hans-Peter Welzel…
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