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Dem Koi-Herpes-Virus auf der Spur

Das Koi-Herpes-Virus geht um und befällt immer mehr Fischbestände. Zur Bekämpfung dieses heimtückischen Schädlings will der Zentralverband zwei neue Forschungsprojekte fördern 

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Seit einiger Zeit tritt bei Karpfen eine neuartige Infektion durch ein bis heute nicht exakt analysiertes, aber für Menschen ungefährliches Herpesvirus auf. Dieses Virus befällt sowohl Speise- als auch Koi-Karpfen und hat sich inzwischen in Asien, Nordamerika und Europa verbreitet. Angesichts des hochansteckenden Koi-Herpes-Virus (KHV) rät der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) allen Zierfischgroßhändlern und Aquaristikhändlern zur größtmöglichen Sorgfalt beim Import und bei der Hälterung von Zierkarpfen: „Nur durch einen gemeinsamen disziplinierten Umgang mit Koi können wir dafür sorgen, dass die Verbreitung der Karpfen-Krankheit in Deutschland weiterhin glimpflich verläuft“, erklärt Willi Heidbrink, Vorsitzender der Fachgruppe Zierfisch- und Wasserpflanzengroßhandel im ZZF.
Das wesentliche Problem bei der Bekämpfung von KHV besteht darin, dass infizierte Fische bislang nicht sicher erkannt werden können. Selbst Fische, die die Krankheit überlebt haben und auf natürlichem Weg eine Immunisierung aufgebaut haben, sind als Infektionsquellen ausgemacht worden. Die Mitglieder der ZZF-Fachgruppe Zierfischgroßhandel hatten bereits vor einem Jahr Maßnahmen gegen die Ausbreitung des KHV getroffen. Sie verpflichteten sich freiwillig, eine Probe jeder Koi-Sendung mit Hilfe der sogenannten PCR-Methode (Polymerase-Ketten-Reaktion) untersuchen zu lassen. „Die virologische PCR-Untersuchung ist jedoch noch nicht 100 Prozent sicher“, erklärt Heidbrink. Trotzdem habe sich die Maßnahme gelohnt, da zumindest KHV-positive Fische aus dem Handelskreislauf herausgenommen werden konnten. So sei der bisherige Verlauf der KHV-Krankheit in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern glimpflicher verlaufen, was in- und ausländische Fachleute vor allem auf die Bemühungen des ZZF zurückführen.
Beim Handel mit Koi ist derzeit größte Vorsicht angesagt.
Die ZZF-Fachgruppe informiert sich regelmäßig über die neuesten Forschungsansätze zum Nachweis und zur Bekämpfung des Virus. Dabei steht sie in engem Kontakt zu Fachleuten an der Tierärztlichen Hochschule Hannover und am Institut für Zoologie, Fischereibiologie und Fischkrankheiten in München. Der Beirat der Wirtschaftsgemeinschaft Zoologischer Fachbetriebe GmbH (WZF) hat auf der vergangenen  Präsidiumssitzung des ZZF zugestimmt, dass die WZF einen ansehnlichen Geldbetrag für die Förderung geeigneter Forschungsvorhaben zur Verfügung stellt.
Auf der Herbsttagung der ZZF-Zierfischgroßhändler am 21. und 22. November stellte Dr…
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