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Die neuen Stars im Zoofachhandel

Sie erinnern ein wenig an die sagenhaften Saurier, sind aber leicht zu halten und gehören im Zoofachhandel neuerdings zu den Umsatzrennern. Die Rede ist von den Bartagamen, deren Besonderheiten und Bedürfnisse der Tierarzt Dr. Rolf Spangenberg in seinem folgenden Artikel beschreibt.
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Download: Die neuen Stars im Zoofachhandel (PDF-Datei) Der Wunsch nach Exotik beherrscht auch den Heimtiermarkt, und nicht jeder Kunde ist mit südamerikanischen Heimtieren (Meerschweinchen) oder Afrikanern (Graupapageien) zufrieden. Es soll schon etwas ganz Ausgefallenes sein, das richtig gruselig aussieht, dabei aber ungefährlich ist, leicht zu halten, für Allergiker geeignet und möglichst noch mit Schmuse- wenn nicht gar Kuschelqualitäten. Was die Nordic-Walking-Stöcke für den Sportartikelhandel sind, waren deshalb die Bartagamen für den Reptilien führenden Zoofachhandel. Wer kam eigentlich auf die Idee, diese Echse aus dem fernen Australien als Heimtier in Deutschland einzuführen? Er hätte wohl ein Denkmal verdient. Nach meiner Ansicht haben diese Reptilien die Kornnattern, Strumpfbandnattern, Leguane und Landschildkröten zwar nicht abgelöst, jedoch verdrängt. Nebenbei: Manche Echsen, auch die Bartagamen, sehen genau so drachenähnlich aus, wie man sich die sagenhaften Dinosaurier vorstellt. Trotzdem gibt es ernst zu nehmende Forscher, die der Meinung sind, nicht Reptilien wären die Nachfahren der Saurier, sondern unsere heutigen Vögel! Wenn das stimmen sollte, waren die Dinosaurier warmblütig – ein wesentlicher Unterschied zu den heutigen wechselwarmen Echsen. Besonderheiten aus dem Alltag Natürlich kennen Sie Bart-agamen (in erster Linie wird es wohl die streifenköpfige Bart-agame Pogona vitticeps sein) und Einzelheiten über ihre Haltung und Pflege, doch haben Sie auch schon so viel Abenteuerliches darüber gehört? In meine Online-Praxis flatterte allerhand zu den Agamen ein. Ein kleines Mädchen wollte als Haushund unbedingt einen „Bartafghanen“ haben, und ich sollte ihr einen Züchter nachweisen. In dem Fall musste ich leider passen und konnte nur auf eine Echse mit ähnlichem Namen hinweisen, was sie zutiefst enttäuschte. Da waren die inzwischen zahlreichen Bartagamen-Besitzer doch schon von anderem Kaliber. Weil die Tiere wie ein Drachen mit allerhand Stacheln und Dornen bestückt sind, kam immer wieder die ängstliche Anfrage, ob von ihnen keine Gefahr ausginge. Auch nicht beim Anfassen? Nein, bestimmt nicht, deren Hautgebilde sind weich und die Agamen richtige Angeber, die gerne drohen, doch Menschen nicht gefährlich werden können. Allerdings werden sie ab und an von offenbar schlimmen Krankheiten befallen. Jedenfalls berichtete man mir, dass die Agame plötzlich einen Tumor im Kehlbereich bekommen hätte. Nach meinen beruhigenden Worten verschwand er…
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