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Wie viel Erlebnis braucht der Zoofachhandel?

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Modetrends kommen und gehen. Mal tragen Frauen ihre Röcke superkurz, dann wieder rutscht die Rocklänge weit unter das Knie. In einem Jahr stellen die führenden Autobauer Limousinen im kühnen und provokanten Design her, schon wenige Monate später schreibt das Modediktat vor, dass neue Automodelle vor allem harmonisch wirken und möglichst wenig mit den Traditionen einer Marke brechen sollen. Was das alles mit der Heimtierbranche zu tun hat? Dort hat vor gar nicht langer Zeit Fressnapf-Geschäftsführer Torsten Toeller viel Applaus für seine Vision vom geilsten Fach-Discounter der Welt geerntet. Bei der Sagaflor wiederum dachte man vor ein paar Jahren über ein völlig neues Vertriebskonzept mit Geschäften ohne Lebendtiere nach. Inzwischen sind aus den Chefetagen der führenden Fachhandelsgruppen ganz andere Töne vernehmbar. Thomas Brill von Zoo & Co. Welke schwärmt von einem neuen Reich der Tiere in Frankfurt, einem Großstadtdschungel, in dem Nager, Vögel und Zierfische möglichst natürlich präsentiert werden. Nicht minder begeistert preist Fressnapf jetzt sein neues Mega-Zoo-Konzept als Vertriebsmodell mit viel Erlebnischarakter und noch mehr Tierkompetenz an, peilt Verkaufsflächen von 2.000 m2 und mehr an und will damit sogar international wachsen. Offenbar hat der Zoofachhandel genug von den kräfteraubenden Preiskämpfen der letzten Jahre, vom Gefeilsche um lumpige Cents und der Selbstbeschränkung auf Billig. Anstatt immer noch aldi-mäßiger und lidl-hafter zu werden, entwickeln die führenden Fachhandelsgruppen statt dessen wieder mehr Sinn für visionäre Strategien, um sich vom Wettbewerb qualitativ abzukoppeln. Vor einem Jahr hätte ihnen noch niemand Gehör geschenkt. Doch seit Marktforscher, Wirtschaftsweise und Branchenverbände unisono von Moll auf Dur umgeschaltet haben und den dauerhaften Aufschwung im Lande beschwören, ist der Stimmungspegel auch in der Heimtierbranche wieder gestiegen. Plötzlich wird Geiz doch nicht mehr als so geil erachtet, statt dessen will man in den Zoofachmärkten wieder mehr Kreativität, mehr Emotionen und mehr Leidenschaft umsetzen. Das ist kein Fehler! Doch braucht die neue Welle im Zoofachhandel für Unternehmen wie etwa Landfuxx oder Dehner, deren Konzepte zwar wenig visionäre Strahlkraft besitzen, dafür aber sehr gut funktionieren, nicht an dem von ihnen beschrittenen Weg zweifeln. Modewellen kommen und gehen. Vielleicht stellen sich die jetzt beschworenen neuen Erlebniskonzepte als doch nicht zukunftstauglich heraus. Und…
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