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Winterpause im Tierreich

Der Winterschlaf ist bei manchen Tieren sehr wichtig. Bei den Haltern kommt es allerdings gelegentlich zu Missverständnissen, wie der Tierarzt Dr. Rolf Spangenberg im folgenden Bericht ausführt.
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Manche Tierarten legen in den normalen Lebensrhythmus gelegentlich Pausen ein, wenn ihre Lebensumstände ungünstig werden. Das dient dem Überleben und ist für sie daher äußerst wichtig. In aller Regel passiert das im Winter, und der Winterschlaf ist daher sehr populär. Ganz bekannt ist natürlich der Winterschlaf der Igel, nach dem Sie sicherlich oft gefragt werden. Für das Aufpäppeln untergewichtiger Jungigel (weniger als 400 Gramm Gewicht im Herbst) halten Sie wohl Igelfutter und Katzen-Dosenfutter bereit. Es kommt aber auch vor, dass verwirrte Kunden zu Ihnen kommen und beklagen, dass ihr Hamster seit Tagen nicht mehr aus seinem Häuschen kommt. „Ist er wohl gestorben?“ Das wäre möglich, doch gibt es noch eine Hoffnung. Wenn die Temperatur in seinem Aufenthaltsraum – vielleicht ein Wintergarten – über einige Tage unter die normale Zimmertemperatur abgesunken war, kann er in Kältestarre gefallen sein. Als Tierarzt habe ich derartige Geschöpfe zum größten Erstaunen ihrer Besitzer schon vom angeblichen Tode wieder zum Leben erweckt. Das tut den Hamstern aber nicht gut, sie sollten daher grundsätzlich gleichmäßig warm gehalten werden.
Ruhepausen bei Reptilien Anders sieht es bei den Reptilien aus. Es ist unglaublich, wie wenig Ahnung manche Käufer von Schildkröten und auch Schlangen von der korrekten Durchführung eines Winterschlafes oder einer Winterruhe haben. Da kommt dann Ihre Beratungskompetenz ins Spiel. Allerdings ist es tatsächlich schwierig, in gewissen Fällen zu entscheiden, ob man eine abgemagerte oder gerade von einer Krankheit genesene Schildkröte den Winter über durchfüttern oder in den Winterschlaf führen sollte. Fachleute sagen immer wieder, dass diese Ruhepause den Tieren gut tut und unbedingt erforderlich ist, wenn man mit ihnen züchten will. Das gilt natürlich auch für die meisten Schlangen, die von Züchtern für zwei bis drei Monate in den kühleren Keller gesteckt werden, damit sie danach liebeshungrig aufwachen. Gönnt man ihnen keine Ruhe, so stellen sie selbst in der gewohnten und normal temperierten Umgebung vielfach für diesen Zeitraum die Futteraufnahme ein. „Ist die Schlange krank, sie frisst seit einiger Zeit nicht mehr?“ lautet dann die Frage an Sie. Laien gehen fälschlicherweise davon aus, dass auch Reptilien in kürzester Zeit verhungern, wenn sie nicht regelmäßig fressen, wie Hunde und Katzen. Nebenbei, ich kannte die längste in menschlicher Obhut gehaltene Riesenschlange (8 m…
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