pet plus

Ein Nischensegment

Die Meerwasseraquaristik stagniert in Deutschland seit Jahren, manche Experten sprechen sogar von einem leichten Rückgang. Vor allem die Fachhandelsketten halten sich sehr zurück.
pet immer dabei – Lesen Sie, wo, wann und wie Sie wollen.
  • Print-Ausgabe direkt per Post
  • Ausgaben auch als E-Magazin
  • Immer verfügbar – auf PC und Mobil
  • Online-Archiv seit 1996
Abonnement Print & Online
Testangebot
Direkt weiterlesen
Woran liegt es, dass die Meerwasseraquaristik in Deutschland nach wie vor ein Schattendasein mit einem Umsatzanteil von unter 10 Prozent an der Gesamtaquaristik einnimmt? Die Gründe sind vielfältig. Wer sich ein Meerwasseraquarium zulegen will, muss dafür wesentlich mehr bezahlen, als wenn er sich mit einem Süßwasserbecken begnügt. Auch die Technik, die für ein funktionierendes Meerwasseraquarium benötigt wird (Eiweißabschäumer, Umwälzungsanlage, ausreichende Beleuchtung etc.) ist wesentlich aufwändiger und setzt ungleich mehr Fachkenntnisse voraus als ein Durchschnittsaquarium mit ein paar pflegeleichten Fischarten. Wer in die Meerwasseraquaristik einsteigen will, muss soviel investieren, dass er schon wegen der hohen Anschaffungskosten nach dem ersten missglückten Versuch nicht gleich wieder aussteigen wird. Das ist für viele Neuaquarianer ein großes Handicap. Die Angst ist groß, den Anforderungen nicht gewachsen zu sein. Also lieber ein kleines günstiges Süßwasserbecken anschaffen, das – sollte es nicht funktionieren – schnell wieder entsorgt werden kann: genauso denken viele Einsteiger unter den Aquarianern. Hinzu kommen die vergleichsweise hohen Energiekosten, die für den Unterhalt von Meerwasserbecken bezahlt werden müssen. Gerade in Zeiten, in denen die Energiepreise von Jahr zu Jahr steigen, ist ein energieintensives Hobby wie die Meerwasseraquaristik bei den Verbrauchern nicht sehr populär. Daran können auch Neuentwicklungen aus der Industrie, die auf Energiereduzierung setzen, nur wenig ändern. Dass die Meerwasseraquaristik fachkundiges, sehr spezialisiertes Personal erfordert und auch noch hohe Energiekosten zur Folge hat, ist auch der Grund, warum sie im Zoofachhandel nach wie vor ein Stiefkinddasein einnimmt. Meist sind es Spezialisten, die sich mit der Meerwasseraquaristik beschäftigen. Die großen Ketten schrecken davor meist zurück – von Premium-Fachhandelsgruppen wie Kölle Zoo, Mega Zoo oder Welke und einigen wenigen anderen Ausnahmen mal abgesehen. Eigentlich erstaunlich: Denn gerade mit Meerwasseraquaristik kann ein Unternehmen sein Image kräftig aufpolieren. Fachgeschäfte, die dieses Segment im Sortiment führen, stehen bei den Verbrauchern im Ruf, besonders kompetent zu sein. Allmählicher Trend zu Nachzuchten Bei den meisten Fischen, die im Zoofachhandel für die Meerwasseraquaristik angeboten werden, handelt es sich – wie schon seit Jahr und Tag – um Wildfänge. Immer strengere gesetzliche Reglementierungen sorgen allerdings dafür, dass…
Zur Startseite
Mehr zum Thema
Lesen Sie auch