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Japan-Katastrophe beeinflusst Koi-Markt

Die Bilder der Zerstörung, die die Naturkatastrophe in Japan hinterlassen haben, gingen um die Welt. Jetzt droht dem Land eine atomare Katastrophe. Auswirkungen hat das Unglück aber auch auf den Koi-Markt in Deutschland.
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Fukushima ist überall, heißt es in einem Slogan von Atomkraftgegnern. Nach der gewaltigen Zerstörung, die das Erdbeben und der anschließende Tsunami in Japan hinterlassen haben, fürchten viele Menschen jetzt den GAU der Atomkraftwerke in der japanischen Präfektur. Die atomare Bedrohung beeinflusst indirekt auch den Koi-Markt in Deutschland. Da niemand vorhersagen kann, wann ein EU-weites Importverbot für japanische Waren oder eine Flugverbotszone über dem asiatischen Land verhängt werden (Stand: 8. April, Anm. d. Red.), kommt es derzeit bei vielen deutschen Koi-Anbietern zu regelrechten Hamsterkäufen. „Wir holen momentan jede Woche Koi nach Deutschland, um noch so viele Fische wie möglich aus Japan heraus zu bekommen“, erzählt Jürgen Wazian, Geschäftsführer von Koinet. Bis zur vierfachen Menge der Fische, die zu diesem Zeitpunkt üblich sei, werde auf diese Weise nach Deutschland eingeführt, bestätigt auch Daniel Heerz, Inhaber von Aqua Logistik. Dabei stellt sich die Situation in der Region Nigata, in der viele Koi-Zuchtfarmen ihren Sitz haben, zum jetzigen Zeitpunkt als relativ ungefährlich da. Denn nach Berichten von japanischen Geschäftspartnern der deutschen Koi-Anbieter ist die Region von dem Erdbeben zwar getroffen worden, ernsthafte Schäden habe es dort allerdings nicht gegeben. Auch die Infrastruktur sei nach wie vor einigermaßen intakt. Keine Strahlung in Nigata Die Angst vor radioaktiver Strahlung und damit einer Gefährdung der Koi-Bestände in der Region versucht Thomas Sieling, Geschäftsführer des Koi Zentrums Hamburg, ebenfalls zu zerstreuen. „Bis heute hat es in Nigata noch keine erhöhten Strahlenwerte gegeben.“ Dazu trägt auch der Umstand bei, dass durch die hohen Bergketten in dieser Region vor allem Winde aus dem westlich gelegenen China ins Land wehen. Da dies die entgegengesetzte Richtung zum atomar verseuchten Fukushima ist, hoffen viele Einheimische, dass atomare Partikel von Nigata ferngehalten würden. Um auch das letzte Risiko von kontaminierten Koi auszuschließen, werden die Tiere sowohl am Flughafen Tokio als auch im Flughafen Frankfurt auf erhöhte Strahlenwerte untersucht. Schwerer als die Gefahr einer Kontamination wiegt jedoch das Problem des Transports der Edel-Fische aus der Provinz Nigata nach Deutschland. Durch das schwere Beben und den anschließenden Tsunami sei es in vielen Regionen zu einer Verknappung der Benzinvorräte gekommen, erklärt Jürgen Wazian. Man brauche daher im Moment sehr gute Kontakte, um zum Beispiel an…
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