pet plus

Nicht alle Kunden sind jung

Die Kunden der Generation 50plus gelten als finanzstarker Wachstumsmarkt mit Freude am Heimtier. Ihr Interessensgebiet geht dabei deutlich über den Kanarienvogel im Messingkäfig hinaus.
pet immer dabei – Lesen Sie, wo, wann und wie Sie wollen.
  • Print-Ausgabe direkt per Post
  • Ausgaben auch als E-Magazin
  • Immer verfügbar – auf PC und Mobil
  • Online-Archiv seit 1996
Abonnement Print & Online
Testangebot
Direkt weiterlesen
Dr. Hanne Meyer-Hentschel, Leiterin des Bereichs 50plus im Meyer-Hentschel-Institut Saarbrücken, referierte auf dem Heimtier-Kongress in Fulda über den Wachstumsmarkt mit der Generation 50plus. „Reife Kunden verwöhnen ihr Heimtier, sind nicht so preissensibel wie jüngere Kunden und vor allem die Vogel- und Hundebesitzer legen Wert auf die Marke der Tiernahrung“, eröffnete sie ihren vielbeachteten Vortrag. Hinzu komme, dass ältere Kunden im Durchschnitt eine höhere Kaufkraft haben und sich durch ein differenzierteres Urteilsvermögen auszeichnen. „Damit haben sie auch höhere Ansprüche an Qualität, Nutzen und Komfort“, betonte Meyer-Hentschel. Was der Handel tun kann Häufig genug jedoch finden reifere Kunden im stationären Handel Verhältnisse vor, die ihnen zuwider sind. Dazu gehören Mängel in punkto Übersichtlichkeit, Orientierungsfreundlichkeit und Kundenleitsystemen. Ihre Kauflust werde dann oftmals durch ein Gefühl der Hilflosigkeit gemindert. In ihrem Vortrag forderte Meyer-Hentschel die Zuhörer auf, ihren Laden einmal selbstkritisch aus dem Blickwinkel reifer Kunden zu betrachten. Zum Beispiel bei der Beleuchtung: Ältere Menschen profitieren von einer hohen Grundhelligkeit, denn im Alter steige der Lichtbedarf aus einer Vielzahl von Gründen. „Gehen Sie mal mit einer dunklen Sonnenbrille in Ihr Geschäft und überlegen Sie, ob Sie in dieser Situation die Produkte noch hinreichend erkennen können“, empfiehlt Meyer-Hentschel. Umgekehrt solle die Beleuchtung aber auch nicht blenden, wie zum Beispiel durch Strahler oder Spots. Zweites Beispiel, die Warenpräsentation: Sich alleine zurechtzufinden und sich leicht einen Überblick zu verschaffen, führt Meyer-Hentschel als einen der stärksten Wünsche älterer Kunden an. Der viel propagierte Erlebniseinkauf spiele dabei eine immer weniger wichtige Rolle. Aber auch die Mitarbeiter im Handel sind ein Schlüsselfaktor, wenn es darum geht, die Kunden der Generation 50plus für sich zu gewinnen: „Höflichkeit, Freundlichkeit und Aufmerksamkeit sowie eine erkennbare Achtung vor dem Alter sind leider viel zu wenig ausgeprägt auf vielen großen Verkaufsflächen“, bedauert Meyer-Hentschel. Was die Industrie tun muss An die Industrie gewandt, mahnte Meyer-Hentschel an, auch bei der Gestaltung von Verpackungen vermehrt an die Generation 50plus zu denken. „Sind moderne Futterverpackungen aus der Sicht älterer Kunden einfach zu öffnen?“, fragte sie provokant. So hätten bereits mehr als 40 Prozent der Personen (Nichtbrillenträger!) ab…
Zur Startseite
Mehr zum Thema
Lesen Sie auch