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Koi-Markt trotzt Atom-Unglück

Die Bilder der verheerenden Atomkatastrophe in Japan haben die meisten Menschen noch in schlimmer Erinnerung. Direkt nach dem Unglück fürchteten deutsche Koi-Händler auch um die Unversehrtheit der Japan-Koi. Doch diese Sorge war wohl unbegründet.
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Der Atom-GAU im japanischen Fukushima brachte das Land für einige Monate fast zum Stillstand. Ganze Landstriche sind seit der verheerenden Katastrophe verstrahlt, für Mensch und Tier jahrhundertelang nicht mehr bewohnbar. Ganz nach dem Slogan „Fukushima ist überall“ löste das Unglück auch auf dem deutschen Koi-Markt Verunsicherung aus. Die Angst, dass von der atomaren Verseuchung auch die wertvollen Japan-Koi betroffen sein könnten, war groß. Eine Sorge, die sich jetzt, gut ein Jahr nach der Katastrophe, als unbegründet erweist. „Bisher sind an noch keinem einzigen Koi erhöhte Strahlungswerte festgestellt worden“, erklärt Daniel Heerz, Vertriebsleiter bei Aqua Logistik. Dabei werde jeder der edlen Fische, bis er bei den Großhändlern ankommt, gleich zweimal auf radioaktive Belastungen untersucht. Einmal am Abflughafen in Japan sowie einmal bei der Ankunft auf den jeweiligen deutschen Flughäfen. „Das garantiert den Kunden größtmögliche Sicherheit“, betont Heerz. Keine erhöhten Strahlenwerte bei Koi Diese Einstellung teilt auch Harry Laux, der mit seiner Frau das Koi-Fachhandelsgeschäft Harry‘s Koi betreibt. „Ich habe bisher noch nie etwas von Strahlenbelastungen bei den Tieren gehört. Das einzige, was sich nach dem Erdbeben natürlich kurzzeitig erschwert hat, war die Ausfuhr der Koi nach Deutschland.“ Dies habe vor allem an den vielen Evakuierungen von Ausländern und der Einfuhr von Hilfsgütern gelegen, die selbstverständlich Vorrang hatten. Dennoch habe nach Angaben von Laux nie die Gefahr eines Lieferengpasses oder gar eines Lieferstopps für die edlen Karpfen bestanden. Die Hamsterkäufe, die manche Händler direkt nach der Katastrophe tätigten, hält Laux daher auch heute noch für übertrieben. Dieser Meinung ist auch Thomas Sieling, Inhaber des Koi Zentrums Hamburg. „Da wurde von einigen Händlern viel Panik gemacht, die sich im Nachhinein aber als vollkommen unnötig erwiesen hat.“ Auch ihm sei noch kein Fall von verstrahlten Koi zu Ohren gekommen. „Es gab noch keine einzige Messung, bei der das Ergebnis über dem angegebenen Richtwert lag.“ Dass der Handel im letzten Jahr dennoch Umsatzeinbußen hinnehmen musste, lag laut Sieling vor allem an einer Kombination aus mehreren Faktoren: „Da waren neben der unnötigen Fukushima-Panik auch der lange Winter und der schlechte Sommer.“ Die Katastrophe sei aber dennoch in den Köpfen der Kunden sehr präsent gewesen, erinnert sich Laux. „Natürlich haben uns viele Leute gefragt, ob die Fische jetzt strahlen oder auf eine…
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