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Ein Sammelbecken der Ideen

Die Interzoo hat in diesem Jahr wieder rund 37.000 Besucher aus der ganzen Welt in ihren Bann gezogen. Von seinen Eindrücken und Einschätzungen der neuesten Produkte und Innovationen auf der Weltleitmesse der Branche berichtet Tierarzt Dr. Rolf Spangenberg.
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Die Nostalgie ließ sich nicht abschütteln, als ich in diesem Jahr wieder in die Welt der Interzoo eintauchte. Gerade im Hinblick auf die Aquaristik: Zwischen meinem früheren 60-l-Vollglasaquarium mit drei Schleierschwänzen sowie einem Bündel Wasserpest und einem heutigen Becken liegen immerhin eine Mondlandung, Navigationsgeräte für das Auto und papierlose Wassertoiletten. Und so hat der Modernisierungstrend auch vor der Aquaristik nicht haltgemacht. In diesem Jahr standen Nano-Becken in jedem Winkel der Messe. Sie sind technisch anspruchsvoller und immer kleiner geworden, weshalb man sie meiner Meinung nach in zwei Jahren sicherlich auch als Schlüsselanhänger erwerben kann. Doch wie sehen die schmucken Schüsselchen wohl nach einigen Wochen ohne sorgfältige Pflege aus? Die Zoofachhändler haben hier einen großen Beratungsbedarf beim und vor allem nach dem Kauf zu decken. Unterschiedliche Auffassungen von Stil Was die Interzoo neben neuen Trends und Produkten aber auch immer wieder spannend macht, ist das bunte Völkergemisch, das für mich ein lebendes Anschauungsmaterial für unterschiedliche Auffassungen von Geschmack, Stil und Tiergerechtigkeit ist. Als Deutscher mit deutschen Eigenschaften und Auffassungen lernt man hier Toleranz. Unsere Welt ist bunt, und sie wird keineswegs an deutschem Wesen genesen. Wir sind nicht das Maß aller Dinge, und das ist gut so. Wenn es den Tieren nicht schadet, braucht ja nicht alles treudeutsch, solide und unendlich haltbar zu sein. Was für mich als Tierarzt und -freund erstaunlich war, war der große Luxus für Heimtiere. Edles Leder, mit Strass besetzte Halsbänder und Leinen, designte Futternäpfe aus teurem Porzellan oder Edelstahl sowie natürlich Aquarieneinrichtungen, die zu jedem Wohnstil passen. Warum auch nicht? Im Gegensatz zu vielen Naturpuristen behaupte ich, dass auch die Tiere etwas davon haben. Klar, dem Vierbeiner ist es egal, ob das Halsband zur Leine passt oder die Katzenhöhle mit echtem Fell ausgeschlagen ist. Aber indirekt kann das Tier schon profitieren, denn man wird es bewusst oder unbewusst mehr achten. Und auch beim Futter hat sich einiges getan: Ob Trocken oder Nass, ob zum Ab- oder Zunehmen, für Senioren oder Jungtiere – alles gibt es. Die bedeutendsten Entwicklungen liegen jedoch bei Fischen und Reptilien, beim Lebendfutter, gefrostetem Allerlei und tiefgekühlten Mäusen sowie den Jellys. Die größte Überraschung war für mich aber etwas ganz anderes: Lebende Quallen in futuristisch wirkenden Becken mit…
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