Wildvogelfütterung
Die klassische Version der Wildvogelfütterung, mit Schnee und Kälte. Doch die Zeiten ändern sich.
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Wildvögel

Ohne Kälte kein ­Umsatz

Frühjahrstemperaturen im Winter 2013/2014. Viele Hersteller von Wintervogelfutter beklagen massive Umsatzeinbrüche und hofften auf den Trend zur Ganzjahresfütterung. Doch dem steht noch das klassische Denken der Endverbraucher entgegen.
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Zweistellige Plustemperaturen haben die letzten Monate des vergangenen Jahres beherrscht. Auch das neue Jahr fing ähnlich an. Erst Ende Januar gingen die Temperaturen in winterähnliche Regionen - viel zu spät für die so wichtige Saison der ganzen Wintervogelfutterbranche.Dabei fing alles ganz gut an: Wie in jedem Jahr hatte sich der Handel kräftig mit Produkten zur Winterfütterung eingedeckt. Doch die Temperaturen blieben im Plus und die Produkte lagen nun wie Blei in den Regalen. Hinzu kommt, dass sich viele Hersteller mit Rohstoffen eingedeckt und zum Teil auch ihre Läger mit Fertigprodukten befüllt, um in jedem Fall lieferfähig zu sein, wenn dann der große Schnee gekommen wäre. Die großen Nachbestellungen der Fachhändler blieben aus."Die Freifütterung spielt naturgemäß eine große Rolle für den Umsatz", berichtet ein Sprecher der Fa. Claus und betont weiter: "Trotz Verstetigung der Nachfrage durch die Ganzjahresfütterung, ist das Wetter im Winter von entscheidender Bedeutung."

Klassisches Verhalten

Namhafte Hersteller und Anbieter äußerten sich im Gespräch mit pet besorgt. Einige sprachen von einer existenzbedrohenden Situation. Alle Hoffnungen lägen nun auf dem langsam aber stetig steigenden Trend zur Ganzjahresfütterung. Doch der kommt nur langsam in Fahrt, das klassische Denken der Winterfütterung ist noch weit verbreitet. Und würde zum Beispiel Gevo-Geschäftsführer Gerd Schierhold nicht so unermüdlich für die Ganzjahresfütterung trommeln, wäre sie bei weitem noch nicht so weit. Er sieht es auch als großen Erfolg an, dass beispielsweise das Nachrichtenmagazin Spiegel in der vierten Ausgabe des Jahres einen großen Artikel zu dem Thema platziert hat.Experten begründen die Notwendigkeit der Ganzjahresfütterung mit dem Rückgang der Artenvielfalt. Noch im Mittelalter kamen dank einer reich strukturierten Mosaiklandschaft mit zum Beispiel Feldern, Wiesen und Weinbergen viele neue Arten wie Lerchen, Ammern, Sperlinge, Stare, Rebhühner usw. Diese Entwicklung ließ im 18. Jahrhundert in den meisten Regionen Mitteleuropas die Artenzahl auf mehr als das Doppelte ansteigen. Seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gingen die Vogelbestände aber wieder zurück. Als Ursachen werden die zunehmende Landwirtschaft sowie der Landverbrauch für Siedlungen und Verkehrswege angesehen.
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