Dennerle,  Peter Koch
Die Verschlankung des Unter­nehmens hätte schon vor zehn Jahren erfolgen müssen, betont Peter Koch.
pet plus

Dennerle

"Alles kommt auf den Prüfstand"

Dennerle strukturiert intern kräftig um. Über die geplanten Maßnahmen und ihre Folgen für die Kunden sprach die pet-Redaktion mit Geschäftsführer Peter Koch.
pet immer dabei – Lesen Sie, wo, wann und wie Sie wollen.
  • Print-Ausgabe direkt per Post
  • Ausgaben auch als E-Magazin
  • Immer verfügbar – auf PC und Mobil
  • Online-Archiv seit 1996
Abonnement Print & Online
Testangebot
Direkt weiterlesen

Dennerle wurde, wie auch einige andere Firmen in der Heimtierbranche, vor kurzem Opfer eines Hacker-Angriffs. Welche konkreten Folgen hatte das für Ihr Unternehmen?

Der Angriff begann um ca. halb drei Uhr nachts. Der Virus hat alle Systeme lahmgelegt und verschlüsselt. Es gab weder eine ERP-Software noch einen Mailserver mehr, die Kommunikation konnte nur noch per Telefon und Fax erfolgen. Elektronische Bestellübermittlungen wie EDI funktio­nierten ebenfalls nicht mehr. Wir konnten weder Aufträge schreiben, noch Rechnungen, Packlisten, Lieferscheine, Adressaufkleber, Zollpapiere bzw. Transportpapiere ausdrucken. Die Firma stand still, und unsere Mitarbeiter konnten ihrer Arbeit nicht nachkommen. Das EDV-Team hat in vier Tagen und Nächten einen rudimentären Betrieb wieder möglich gemacht. Ganz konkret haben wir den Umsatz einer Woche verloren und eine nicht unerhebliche Summe an Wiederherstellungskosten verbucht.

Ist es Ihrem Betrieb mittlerweile gelungen, die dadurch entstandenen Schäden wieder zu beheben? Wie steht es um die Lieferfähigkeit?

Die Wiederherstellung der Daten und das Entschlüsseln der durch die Hacker gesperrten Server hat uns anschließend noch Wochen beschäftigt. Ein Riesenlob an dieser Stelle an unser gesamtes EDV-Team und die vielen freiwilligen Helfer, die in Wochenend- und Nachtschichten Unmenschliches geleistet haben. Die Lieferfähigkeit im Zubehörbereich hat gelitten, denn unser automatisches Bestellwesen ist ebenfalls komplett ausgefallen und war vier Wochen lang gesperrt. Bis auf wenige Ausnahmen haben wir den Ursprungszustand aber fast wieder hergestellt.

Die Ankündigung, den Direktvertrieb von Zubehörprodukten an den Einzelhandel einzustellen und auf den Vertrieb durch AS Aquaristik umzustellen, wurde im Einzelhandel mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Wie soll die Betreuung des Einzelhandels künftig erfolgen?

Der Vertrieb über einen einzigen Großhändler ist nur ein Bestandteil eines umfangreichen Restrukturierungsprozesses. Der Überbegriff lautet Verschlankung, ein Prozess, der meiner Einschätzung nach schon vor zehn Jahren hätte erfolgen müssen. Beispiel Vertrieb und Logistik: In allen Ländern außer Deutschland, Österreich und Frankreich arbeiten wir mit Großhändlern bzw. Importeuren. Diese nehmen Ware in Großmengen wie geschlossenen Umkartons oder Paletten ab.
Gleichzeitig haben wir ein zweites Logistiksystem vorhalten müssen, um die Einzelbelieferung an den Handel abzuwickeln. Die Einzelbelieferung gab es in Deutschland doppelt…
Zur Startseite
Mehr zum Thema
Lesen Sie auch