Foto: Thomas_G, Pixabay
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Tierarzt Dr. Rolf Spangenberg

Das passende Tier finden

Die verschiedenen Heimtierarten im Zoofachhandel unterscheiden sich sowohl in ihrer Haltung als auch ihrem Wesen. Tierarzt Dr. Rolf Spangenberg erklärt, welche Kunden zu den jeweiligen Tieren passen können.
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Ein tierfreundlicher Kunde möchte bei Ihnen Tiere seiner Wahl plus Unterkunft und Futter erwerben. Für Sie taucht nun die Frage auf, was er von seinen Schützlingen erwartet, was er mit ihnen machen will. Die Mehrzahl erfreut sich nur an dem Anblick und dem munteren Treiben der kleinen Geschöpfe. Auch das Füttern macht große Freude. Recht gern möchten sie das betreffende Tier aber zusätzlich herumtragen und streicheln. Diese Wünsche und Erwartungen können Sie leicht erfragen und haben dann die undankbare Aufgabe taktvoll und höflich übertriebene Ansprüche zurechtzustutzen, denn die betreffenden Tiere können nicht immer leisten, was der Kunde von ihnen erwartet. Doch was kann man von den einzelnen Tierarten verlangen? 
Fische sind beispielsweise nicht zum Streicheln oder Kuscheln geeignet. Ein gut eingerichtetes Aquarium dagegen ist ein toller Wohnungsschmuck! Beim Betrachten sinkt der Blutdruck, der Puls verringert sich; es ist also ein gesundheitsförderndes Medium. Große Freude macht die Fütterung. Als Junge fischte ich noch Wasserflöhe als Fischfutter in kleinen Teichen. Das war aber nicht ideal, denn so wurden auch Parasiten eingeschleppt. Es macht immer großen Eindruck, wenn die Fische - offenbar halb verhungert! - sich auf das Futter stürzen. Da muss man aber bremsen, denn nicht sofort verzehrte Flocken sinken auf den Boden und beginnen zu faulen. Für das Wochenende oder den Urlaub gibt es raffinierte Fütterungssysteme. Mal unter uns, eine Hungerkur schadet den Tieren weniger als ständige Überfütterung! Das ist vor allem ein Problem, wenn Nachbarn als Urlaubsvertretung Flocken streuen. Ganz modern ist die Dressur von Fischen, worüber ich bereits in einem anderen Artikel berichtete. 
(Zwerg-)Kaninchen sprechen wohl jeden Menschen an. Runder Kopf, große Augen, flauschiges Fell - das kann man stundenlang betrachten. Füttern macht Spaß; aus der Hand nehmen sie kleine Leckerbissen und lassen sich dabei auch sanft streicheln. Kinder möchten ihre Lieblinge gern knuddeln und herumtragen. Bitte nicht: Zwar schmiegen sich Kaninchen an den Arm, verbergen den Kopf in der Armbeuge, doch das ist meist eine reine Schreckstarre und kein Wohlbefinden - sie warten nur auf eine günstige Gelegenheit zum Absprung und dabei splittern nur zu oft die zarten Knochen. Also bitte den Kindern nachdrücklich sagen: Mit den Kaninchen nur am Boden spielen. Beim Umsetzen müssen die Erwachsenen ran. Zeigen Sie dem Kunden genau, wie man ein Kaninchen fängt und festhält.
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