„Die Vermittlung von Wissen ist  eine der wesentlichen Grundlagen für einen effektiven Tierschutz“,  Norbert Holthenrich, ZZF-Präsident. 
„Die Vermittlung von Wissen ist  eine der wesentlichen Grundlagen für einen effektiven Tierschutz“,  Norbert Holthenrich, ZZF-Präsident. 
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ZZF Symposium

„Mehr als nur Futter”

Im Oktober lud der ZZF zum Symposium über Tierernährung in der Heimtierhaltung ein. Die Beiträge umfassten unter anderem Aspekte der Herstellung, Inhaltsstoffe und Nachhaltigkeit.
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Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe (ZZF), betonte in seiner Begrüßung der rund 60 Teilnehmer, dass „die Vermittlung von Wissen eine der wesentlichen Grundlagen für einen effektiven Tierschutz bildet.” Die Fachtagung beleuchtete das Thema in neun fundierten Vorträgen, die über aktuelle Entwicklungen und Erkenntnisse zu Nachhaltigkeit, Deklaration und Inhaltsstoffen informierten.

Zu dem Symposium hatte der ZZF gemeinsam mit dem Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt), dem Bundesverband der beamteten Tierärzte (BbT) und dem Arbeitskreis „Zoofachhandel & Heimtiere” der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT) nach Frankfurt am Main eingeladen.

Thema Nachhaltigkeit

Los ging es mit insektenbasierten Futtermitteln: Fabiola Neitzel, Geschäftsführerin Prombyx, erläuterte, wie ihr Unternehmen eine wertvolle Proteinquelle für Heimtierfutter erschließt: „In Indien fallen tausende Tonnen Puppen des Seidenspinners als Abfall der Seidenproduktion an. Wir können es uns heute nicht mehr leisten, diese Proteinquelle zu verschwenden”, betonte sie. So können aus dem Kot der Insekten Eiweiß, antimikrobielle Peptide sowie Dünger gewonnen werden. Thematisch schloss sich dann Dr. Philipp Zimmermann von Farm-Insect an. Sein Unternehmen produziert Fliegenlarven für die Landwirtschaft, um Soja und Fischmehl durch nachhaltig gewonnenes Eiweiß zu ersetzen. Er berichtete: „Wachsende Weltbevölkerung, Klimawandel und steigender Fleischkonsum erfordern eine Zunahme der landwirtschaftlichen Produktion um 50 Prozent bis 2050.” Am Beispiel der Schwarzen Soldatenfliege zeigte der Veterinärmediziner auf, dass der hohe Gehalt an verdaulichem Protein die Insektenlarven zu einer wirksamen Lösung macht, um die autarke Proteinversorgung in der Tierernährung zu verbessern.

Die artgerechte Ernährung von Kleinsäugern stand dann bei Dr. Kerstin Müller, Fachtierärztin an der Freien Universität Berlin, auf dem Themenplan. Ihr zufolge soll das Futter energiearm und rohfaserreich sein. Auch auf die Folgen ungeeigneter Ernährung, wie Adipositas, Zahnerkrankungen oder Diabetes mellitus, wies sie aus ihrer Arbeit an der Kleintierklinik hin.

Dass Alleinfutter zu „unsichtbaren Fütterungsfehlern” führen und die Gesundheit der Tiere negativ beeinflussen kann, betonte Dr. Julia Fritz in ihrem Vortrag. Die Praxisinhaberin von Napfcheck betonte, wie wichtig eine korrekte Deklaration durch die Hersteller als auch Zusatzstoffe für ein vollwertiges Alleinfutter…

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