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1997, Nr. 3, S. 24
TITEL
Vogelheime
Viel Lärm um nichts?
Für die Behauptung, daß weiße oder verchromte Gitterstäbe
Vögeln Schmerzen oder Schaden zufügen, gibt es nach Ansicht dreier
hochrangiger Wissenschaftler der Tierärztlichen Hochschule Hannover
weder wissenschaftliche Beweise noch schlüssige Erfahrungsberichte
Nach den gemeinsamen Kriterien von ZZF, TVT und BbT scheint der Fall
ganz klar zu sein: "Die Vergitterung muß aus korrosionsbeständigem
Material bestehen. Unzulässig sind weiße Überzüge bei
allen Vögeln (Blendeffekte) und Kunststoffüberzüge bei Psittaciden."
Nicht nur unter verschiedenen Herstellern von Vogelheimen löste diese
Forderung Kopfschütteln aus. Auch im Handel herrscht vielfach die Meinung
vor, daß die Ablehnung von weißen Vogelheimen durch nichts zu
rechtfertigen sei.
Umso schlimmer, daß Amtstierärzte die Kriterien für bare
Münze nehmen und bei ihren Kontrollen in Zoohandlungen verstärkt
auf die Farbe der zum Verkauf angebotenen Vogelheime achten. Als Leidtragende
müssen (wieder mal) Zoofachhändler ihren Kopf hinhalten. In Lübeck
etwa wurde jetzt der Inhaber einer Zoofachhandlung vom Umweltamt der Stadt
schriftlich dazu aufgefordert, weiße Vogelkäfige - und auch einige
sogenannte Hamsterröhren - aus dem Sortiment zu nehmen. Zur Begründung
hieß es lapidar: "Weil es sich hierbei um tierschutzwidriges
Zubehör handelt." Als Quelle für diese Feststellung nannten
die Vertreter der Stadt die Ausgabe 10/96 der Verbandszeitschrift ZZA. Dort
wurden in der Titelgeschichte unter anderem weiße Käfige als
"tierschutzwidrig" bezeichnet. Zitat Dr. Fröhlich vom TVT:
"Der weiße Käfig bedeutet für den Vogel Dauerstreß."
Auf eine artgerechte Vogelhaltung wird im Zoofachhandel immer mehr
Wert gelegt.
 
Trifft dies tatsächlich zu? Prof. Dr. Hansjoachim Hackbarth, Tierschutzbeauftragter
der Tierärztlichen Hochschule Hannover, bezweifelt, daß weiße
Gitterüberzüge den Vögeln tatsächlich schaden können.
Zusammen mit zwei Fachkollegen von der Tierärztlichen Hochschule Hannover
informierte er sich in der einschlägigen Fachliteratur zu diesem Thema.
Dabei stießen die Tierärzte auf viel Spekulatives, aber wenig
Genaues. In einigen Quellen etwa wurde die Forderung erhoben, daß
"die Oberfläche der Gitterstäbe aus dunklem, nicht reflektierendem
Material sein soll". Denn: "Je dunkler das Gitter getönt
ist, desto besser ist die Durchsicht für den Betrachter", wurde
als Grund genannt. Der Kommentar der Wissenschaftler aus Hannover dazu fiel
kurz und prägnant aus: "Dieser Punkt hat keine…
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