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1998, Nr. 2, S. 40
INTERVIEW
Tierschutzwidriges Zubehör
"Ramsch und Kitsch waren noch nie von Dauer"
Wenn die Branche über ihren Schatten springt und umstrittene Produkte
aus dem Sortiment nimmt, könnte sie davon mehrfach profitieren, meint
der erfahrene pet: Was könnte Ihrer Meinung nach ein Gütesiegel
für tiergerechte Produkte innerhalb der Heimtierbranche bewirken?
 
pet: Was könnte Ihrer Meinung nach ein Gütesiegel
für tiergerechte Produkte innerhalb der Heimtierbranche bewirken.
Dr. Peter Hollmann: Ein Gütesiegel für tiergerechte
Produkte innerhalb der Heimtierbranche könnte vor allem dreierlei bewirken:
Das Wegfallen quälerischer und für die Gesundheit der Tiere
nachteiliger Erzeugnisse;
Mehr Seriosität für das Branchenimage sowie mehr Glaubwürdigkeit
im Hinblick auf das immer wieder eingeforderte Um setzen ethologisch begründeter
Anforderungen bei Käfigen und Zubehör;
Eine Führungsrolle der deutschen Hersteller, an deren Vorgaben
sich die anderen Mitbewerber im Laufe der Zeit orientieren müssen.
Hier hat derjenige, der initiativ wirkt, immer einen Vorsprung.
 
pet: Die Definition, welche Produkte als tiergerecht
bezeichnet werden dürfen, ist nicht einfach. Beispiel: Weiße
Käfige, Beispiel: Hamsterröhren aus Kunststoff. Wer sollte die
Kriterien dafür festsetzen?
Dr. Peter Hollmann: Die Kriterien für das Gütesiegel
sollten von Vertretern eines sachverständigen Gremiums, wie "pet"
es nach Bonn eingeladen hat, festgesetzt werden. Dabei sollte ein zeitlicher
Rahmen abgesteckt werden, in dem man sich Schritt für Schritt vorwärts
bewegen könnte.
 
pet: Viele in der Branche geben einer Negativliste für
tierschutzwidriges Zubehör eher eine Chance zur Umsetzung als einem
Gütesiegel. Sie auch?
Dr. Peter Hollmann: Auch ich gebe zunächst dem Erstellen
einer Negativliste für tierschutzwidriges Zubehör eher die Chance
zur Umsetzung als einem Gütesiegel. Hier wäre es wichtig, daß
vor allem Produkte vom Markt genommen werden, die das Ansehen der Branche
insgesamt beschädigen, wie tierquälerische Käfige und die
teilweise indiskutablen Spielsachen für Tiere. Ebenso müßte
auf Erzeugnisse verzichtet werden, die auf die Unwissenheit des Käufers
abzielen und eher zu Scherzartikeln zählen als zum ernstzunehmenden
Sortiment eines Zoofachgeschäftes. Ich denke dabei an Sprechperlen
für Wellensittiche etc.
 
pet: Dem Zoofachhandel geht es - wie überhaupt
dem gesamten Einzelhandel - derzeit alles andere als gut. Schränken
Maßnahmen wie Gütesiegel oder Negativliste den sowieso schon
geringen…
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