Norbert Holthenrich, Präsident des ZZF (Zentral­verband Zoologischer Fachbetriebe), und Gordon Bonnet, Geschäftsführer ZZF und WZF (Wirtschaftsgemeinschaft Zoologischer Fachbetriebe), erklären im Interview, was sich während 500 pet-Heften geändert hat.
Norbert Holthenrich, Präsident des ZZF (Zentral­verband Zoologischer Fachbetriebe), und Gordon Bonnet, Geschäftsführer ZZF und WZF (Wirtschaftsgemeinschaft Zoologischer Fachbetriebe), erklären im Interview, was sich während 500 pet-Heften geändert hat.
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Interview | Langfassung

Qualität und Beratung

Wie sich die Heimtierbranche, der Blick der Gesellschaft aufs Haustier und die Verbände gewandelt haben, erzählen im Interview Norbert Holthenrich, Präsident des ZZF, und Gordon Bonnet, Geschäftsführer von ZZF und WZF.
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Das pet-Fachmagazin feiert sein 500. Heft – wie hat sich Ihrer Meinung nach die Heimtierbranche in den letzten drei Jahrzehnten verändert?

Gordon Bonnet: Der Markt für Heimtierbedarf hat sich sehr positiv entwickelt und auch die Zahl der Heimtiere ist in den letzten drei Jahrzehnten allein in Deutschland um etwa 14 Millionen gewachsen. Zudem sind die Ansprüche der Tierhalter gestiegen. Darauf antwortete die Heimtierbranche mit gesundheitsfördernden und umweltfreundlichen Produkten, mit alternativen Proteinquellen, mit funktionalem Zubehör, innovativem Design und der Einbindung smarter Technik in den tierischen Alltag.

Deutschland hat sich hervorragend positioniert: Wir sind weltweit führend im Export von Heimtiernahrung, der deutsche Fachhandel ist in den Systemen multinational aufgestellt und mit der von der WZF in Nürnberg veranstalteten Interzoo bieten wir die weltgrößte Fachmesse für Heimtierbedarf und das international bedeutendste Branchenereignis.

Norbert Holthenrich: Im Handel haben sich Ende des vergangenen Jahrhunderts die Marktanteile verschoben: Lebensmittelhändler, Drogeriemärkte und Discounter wurden der Hauptabsatzweg für Heimtiernahrung. Mit der Ausbreitung von Franchisesystemen konnte der Fachhandel jedoch Marktanteile zurückerobern. Mit der Jahrtausendwende kamen immer mehr Onlineshops auf. Um sich davon abzugrenzen, bildeten sich auch wieder mehr kleinere Spezialgeschäfte heraus.

Doch der Siegeszug des E-Commerce lässt sich nicht aufhalten: Im vergangenen Jahr gaben 60 Prozent der Tierhalter sowohl im Ladengeschäft als auch online Geld für ihre Heimtiere aus. Das nahtlose Einkaufs­erlebnis in der mobilen, sta­tio­nären und Onlinewelt gilt seitdem als Erfolgsrezept für alle Unternehmen der Branche, egal ob Retailer oder Hersteller.

Im Handel haben sich Ende des vergangenen Jahrhunderts die Marktanteile verschoben.
Norbert Holthenrich, Präsident des ZZF (Zentral­verband Zoologischer Fachbetriebe)

Wie hat sich der Blick der Gesellschaft auf das Heimtier in dieser Zeit entwickelt? Wie hat sich die Beziehung zwischen Mensch und Heimtier verändert?  

Gordon Bonnet: Heimtiere sind heute Familienmitglieder. Ihnen soll es ebenso gut gehen, wie „Mensch“ es für sich selbst wünscht. Entsprechend ist das Verständnis einer tiergerechten Haltung, Zucht und Erziehung gestiegen. Das spiegelt sich in der Aufwertung von Tieren in unserem Recht: 2002 wurde der Tierschutz als Staatsziel ins Grundgesetz aufgenommen. Wir sehen weniger Tierversuche, mehr Regularien…

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