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„Vernünftiges Miteinander“

Zoofachhändler, Tierärzte und Hersteller diskutieren über freiverkäufliche Arzneimittel

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 „Möglichkeiten und Grenzen“ sollten ausgelotet werden – so stand es im Untertitel einer Tagung, zu der der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) eingeladen hatte. „Freiverkäufliche Arzneimittel für Heimtiere“ lautete der Titel des 11. Fachsymposiums. Rund 85 Teilnehmer aus dem Zoofachhandel und aus den Reihen der praktizierenden Tierärzte und Amtstierärzte sowie der Industrie waren der Einladung gefolgt.
Das Thema hat Brisanz, und die unterschiedlichen Sichtweisen dieser Interessensgruppen wurden offen, aber ohne jede Polemik diskutiert. Dass dabei „Gräben zugeschüttet“ wurden, wie ZZF-Präsident Klaus Oechsner am Ende zufrieden feststellte, ist wohl die wichtigste Botschaft, die von dieser Tagung ausging. Denn auf der einen Seite beharren die Tierärzte darauf, dass es mehr als einer Berufsausbildung oder auch langer Erfahrung bedarf, sollen hochwirksame Präparate angewandt werden. Auf der anderen Seite nehmen die Zoofachhändler für sich ebenfalls Sachkenntnis in Anspruch. „Wir sind doch häufig die erste Anlaufstelle bei Fragen zur Gesundheit von Tieren“, brachte ein Diskussionsteilnehmer den Standpunkt der Händler auf den Punkt. „Der Halter kommt zuerst zu uns.“ Dass alle Beteiligten das legitime Interesse haben, mit ihrer Tätigkeit auch Geld zu verdienen, wurde dabei nicht unter den Tisch gekehrt.
ZZF-Präsident Klaus Oechsner (rechts), hier zusammen mit Burkhard Wendland, freute sich über einen fruchtbaren Gedankenaustausch: „Gräben wurden zugeschüttet.“
Zunächst ging es darum, Begrifflichkeiten zu klären. Diesen Part hatte der Agrarbiologe Dr. Stephan Dreyer übernommen, der die Definitionen anhand des Arzneimittelgesetzes (s. Kasten) erläuterte. Auch Streitfällen wich er nicht aus. Zum Thema Diätfutter hielt er fest, dass es sich dabei um freiverkäufliche Produkte handelt. Ein Vertrieb ausschließlich über Tierärzte sei nicht vom Gesetz vorgesehen.
Ebenso wie die anderen Referenten warnte er davor, „freiverkäuflich“ mit „nebenwirkungsfrei“ gleichzusetzen. Auch bei solchen Arzneimitteln bestehe ein hoher Erklärungsbedarf. „Sorgen Sie für Verständnis beim Kunden“, forderte er die Zoofachhändler auf.
Aus der Sicht des Tierarztes sprach Dr. med. vet. Burkhard Wendland, Vizepräsident des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (PBT). Er betonte die Qualifikation der Tierärzte – und nahm gleichzeitig den Zoofachhandel in die Pflicht, seinen Kunden eine kompetente Beratung zu bieten. Offen sprach er auch Zweifelsfälle wie Flohhalsbänder, die „sinnlos für…
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