pet plus

Lebensmittelhandel unter Druck

pet immer dabei – Lesen Sie, wo, wann und wie Sie wollen.
  • Print-Ausgabe direkt per Post
  • Ausgaben auch als E-Magazin
  • Immer verfügbar – auf PC und Mobil
  • Online-Archiv seit 1996
Abonnement Print & Online
Testangebot
Direkt weiterlesen
Das vergangene Jahr dürfte eines der schwersten in der jüngeren Geschichte der Heimtierbranche gewesen sein. Konnten in den Jahren davor immerhin noch leichte Wachstumsraten erzielt werden, hat sich nun die negative Umsatzentwicklung in vielen Bereichen drastisch verschärft. Aktuellen Marktdaten zufolge mussten im Vorjahr Lebensmittelhandel und Drogeriemärkte bei Hunde- und Katzenfutter in den ersten zehn Monaten Umsatzeinbußen in Höhe von 3 bis 4 Prozent hinnehmen. Verantwortlich dafür ist vor allem der Preiskampf und die nach wie vor starke Position der Handelsmarken.
Obwohl noch keine abschließenden Zahlen für den Fachhandel vorliegen, ist davon auszugehen, dass er das zurückliegende Jahr im Bereich Tiernahrung besser überstanden hat als der Lebensmittelhandel. Die führenden Ketten wie Fressnapf und Futterhaus sprechen von respektablen Umsatzzuwächsen, auch auf vergleichbarer Fläche. Folgerichtig wollen sie ihre Expansion in diesem Jahr weiter fortsetzen, allen voran Fressnapf. Selbst wenn man den Unternehmen unterstellt, ihre Zahlen zu optimistisch darzustellen, ist davon auszugehen, dass sich ein nicht kleiner Teil des Fachhandels trotz der wirtschaftlichen Probleme im Land vergleichsweise gut behauptet. Im Unterschied zum Lebensmittelhandel bieten Fressnapf, Futterhaus & Co. neben günstigen Verbraucherpreisen auch ein breites Sortiment, Fachberatung und Service. Der Verbraucher schätzt das, weswegen der Fachhandel seine Stärken auch in Zukunft noch mehr ausspielen sollte, um sich vom Lebensmittelhandel möglichst stark abzuheben.
Keine Frage: Der Fachhandel wird immer wichtiger. Seine Marktposition wird derzeit schon auf 27 Prozent geschätzt. Von den Bau- und Gartenmärkten, die den Heimtierbereich immer stärker für sich entdecken, dürfte weitere Schubkraft ausgehen. 
Wird im Lebensmittelhandel nun endlich erkannt, dass Geiz doch nicht so geil ist? Aldi hat Mitte Februar klammheimlich die Preise ihrer 425-g-Dose Katzenfutter und ihrer Maxi-Dose Hundefutter erhöht. Das könnte Signalwirkung für die Branche haben. Branchenkenner gehen sogar davon aus, dass es in den kommenden Monaten zu einer leichten Beruhigung an der Preisfront kommen wird. Verwiesen wird dabei auf drastische Preiserhöhungen der Verpackungsindustrie, zumal der Dosenhersteller, die nun an die Endkunden weitergegeben werden müssen.
Bekanntlich macht eine Schwalbe noch keinen Sommer. In den zurückliegenden Jahren wurde die Hoffnung auf ein Ende der unsinnigen Preisschlachten schon oft…
Zur Startseite
Mehr zum Thema
Lesen Sie auch