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Große Herausforderung für den Zoofachhandel

Die Vogelgrippe hat unter Heimtierhaltern für viel Verwirrung gesorgt. Obwohl der Zoofachhandel derzeit mehr Zubehör- und Streuprodukte denn je verkauft, dürfte der Heimtierbranche die hektische Diskussion um Präventivmaßnahmen zum Schutz vor der Virus-Krankheit langfristig eher schaden
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Der 28. Februar 2006 war auch für die Heimtierbranche ein markantes Datum. An diesem Tag ist auf der Insel Rügen erstmals das Vogelgrippe-Virus H5N1 bei einer Katze nachgewiesen worden. Daraufhin hat sich der aus Vertretern von Bund und Ländern bestehende Nationale Krisenstab Tierseuchenbekämpfung auf verschärfte Schutzmaßnahmen in den Sperr- und Überwachungszonen um Wildvogelfunde herum verständigt. Diese betreffen auch Heimtierhalter. Danach sollen in den Sperrzonen (im Abstand von 3 km zu positiv getesteten Tieren) und Überwachungszonen (im Abstand von 10 km) Hunde angeleint werden. Katzen dürfen in diesen Gebieten nicht frei herumlaufen. Verunsicherte Kunden Die Reaktionen der Tierhalter auf das Vorgehen der obersten Vogelgrippe-Manager fallen sehr unterschiedlich aus. Die meisten Hunde- und Katzenbesitzer bleiben besonnen und verständnisvoll. Allerdings berichten Tierärzte und Tierschutzvereine auch von nicht wenigen Tierhaltern, die gesunde Katzen einschläfern lassen wollen oder ihre Vierbeiner trotz der winterlichen Witterung im Freien aussetzen. Als ein großes Problem erweist sich für Katzenhalter, ihren bisher an regelmäßigen Auslauf gewöhnten Vierbeiner plötzlich einsperren zu müssen. Viele Katzen reagieren darauf mit psychischem Stress und Stubenkoller, was wiederum den Halter nervt. Manche Nachbarn, so ist zu hören, zeigen sich sogar schon gegenseitig an, wenn eine Katze draußen ist. Auch im Zoofachhandel ist die Vogelgrippe derzeit ein Thema. „Einige Kunden haben Angst, von ihren Heimtieren mit dem Virus angesteckt zu werden. Wir tun alles, um durch Beratung und Information diese Ängste zu nehmen“, erklärt Ute Burckhard von Zoo-Brändle in Konstanz. Ähnlich äußert man sich im Fressnapf-Markt in Konstanz. Beide Unternehmen stellen eine verstärkte Nachfrage nach Toiletten, Streuprodukten, Spielzeug, Kratzbäumen und Geschirren fest – eben nach allen Produkten, die eine Indoor-Katze im Alltag benötigt. „Für die Haupt-Hysterie sorgen vor allem die Medien. Die Kunden selbst sind ruhig“, erklärt Kerstin Luckau, Inhaberin des Zooshop Luckau in Bergen auf Rügen. Lediglich der Verkauf von Katzentoiletten und Streu habe etwas angezogen. Bei Futtermitteln registriert sie keine Änderungen im Kaufverhalten. Stefan Pawlowski, der mehrere Fressnapf-Märkte in Nordostdeutschland betreibt, fällt vor allem der große Informationsbedarf seiner Kunden auf. „Viele Tierhalter wissen überhaupt nicht, wie die Vogelgrippe weiterübertragen wird und wie groß das…
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