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Der tägliche Kampf ums Überleben

Zoo Nirschl im niederbayerischen Regen ist eines der letzten Zoofachgeschäfte, das sich in der strukturschwachen Region Bayerischer Wald unweit der deutsch-tschechischen Grenze noch am Leben hält. Doch der Alltag ist nicht leicht.
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Klein, aber fein – so kann man Zoo Nirschl im niederbayerischen Regen, nur rund 20 Kilometer von der deutsch-tschechischen Grenze entfernt, beschreiben. Denn das Geschäft gehört mit einer Verkaufsfläche von 250 m2 nicht gerade zu den größten in der Region. Genau das schätzen aber offenbar die Kunden von Inhaber Franz Ertl, der das Zoogeschäft vor elf Jahren von seinem mittlerweile verstorbenen Schwiegervater übernommen hat. Seit nunmehr 23 Jahren heißt das Fachgeschäft Zoo Nirschl. Ursprünglich war in den Räumlichkeiten ein Eisenwarengeschäft untergebracht. Das Sortiment besteht vor allem aus Hunde-, Katzen-, Nager- und Fischfutter sowie dem passenden Zubehör. Für Reptilienfreunde kann Franz Ertl leider wenig tun: „Ich habe nicht genug Fläche, um mich auf dieses Segment zu konzentrieren. Und nur ein bisschen davon anzubieten, möchte ich auch nicht. Wenn, dann soll schon das volle Sortiment da sein. Außerdem holen sich viele Reptilienhalter die Tiere aus dem Nachbarland Tschechien. Da wäre das Umsatzpotenzial sowieso begrenzt.“ Spezialisiert hat sich der Regener Fachhändler vorwiegend auf die Warengruppe Hund. Von Leinen in allen Größen und Farben über das neueste Spielzeug bis hin zu Futtermitteln in allen Preiskategorien führt das Geschäft alles im Sortiment. Obendrein gibt’s praktische Tipps vom Fachmann gratis. Denn Franz Ertl ist selbst großer Hundefan, richtet seit 30 Jahren Schäferhunde ab und hat bereits festgestellt, dass seine Kunden auf seinen Beratungsservice besonderen Wert legen und auch deshalb immer wieder zu ihm kommen. „Service ist mir ganz wichtig“, so der Niederbayer. Nur damit könne er sich gegen die wachsende Konkurrenz der benachbarten Bau- und Sonderpostenmärkte behaupten, die Aquarien und andere Heimtierprodukte zu billigeren Preisen anbieten, allerdings weniger „beratungsstark sind“, wie er es nennt. Preisangleichung im Grenzbereich Auch die Grenznähe zu Tschechien macht gerade in der Region Bayerischer Wald vielen Fachhändlern das Leben schwer. Einige sollen deshalb schon das Handtuch geschmissen haben, wie ein Kunde des Fachhändlers erzählt, der sich auch des öfteren schon im Nachbarland mit Futter für seine Haustiere eingedeckt hat. Franz Ertl fürchtet sich vor der Konkurrenz aus Tschechien aber nicht. „Bei Tierfutter war’s schon mal schlimmer“, erzählt er, „mittlerweile sind auch dort die Preise mehr oder weniger an das deutsche Niveau angeglichen worden; zumindest in…
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