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Nur etwas für Harte

Der renommierte Tierarzt Dr. Rolf Spangenberg schildert seine persönlichen Eindrücke von der Interzoo.
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Etliche Marathonläufe (14 an der Zahl) habe ich ehrenvoll absolviert, das ägyptische Museum in Kairo (keine Sitzgelegenheiten!) lebend überstanden, Dreitausender erklommen und zahlreiche Sitzungen mit Tierfreunden, wenn auch mit schmerzendem Kreuz, durchgehalten. Doch die Interzoo 2008 brachte mich an die Grenzen meiner körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. Erst jetzt, seit die durch Aussteller-Kaffee erworbene Koffein-Vergiftung abgeklungen ist, kann ich langsam Rückschau halten. Ist es Ihnen ebenso ergangen? Mir schwirrten Kopf und Glieder! Halten wir fest, auf der Interzoo gab es alles, wirklich alles für die artgerechte Haltung aller Heimtiere; natürlich ebenfalls subtile Plastik-Quälereien und viel Spielerei. Ich bewundere die engagierten Zoofachhändler, die sich unter den über 1.400 Ausstellern das für ihr Geschäft Geeignete heraussuchen mussten. Zwei Überraschungen Wie bereits gesagt, mir schwirrte der Kopf, und ich bin nicht in der Lage, Ihnen die schwierige Auswahl zu erleichtern. Deshalb greife ich nur zwei Dinge heraus, die mich überraschten. Da war zum einen der unverkennbare Trend zu Mini- oder Nano-Aquarien. An verschiedenen Ständen sah man wunderschön eingerichtete kleine Becken. Das widerspricht nun allem, was ich über Aquaristik gelernt und – in bescheidenem Maße – praktiziert habe. Die Aquarienwelt beginnt doch wohl beim 54-Liter-Becken, ab 100 Litern kann man sich mit Aquarianern ernsthaft unterhalten. Und mit einem Male sollen es nur 10 bis 30 Liter sein? Wie habe ich immer gegen die Plastik-Fertigsets gewettert, die zu einem Schandpreis Kindern den Einstieg in die Heimwasserwelt vergrault haben. Nach kurzer Zeit kippte das Wasser um, erst starben die Fische, dann die Pflanzen und bald auch das Interesse an diesem schönen Hobby. Und bei „Nano“ ist nun alles anders? Verschiedene Fachleute erklärten mir, dass die Gesetze der Physik nach wie vor gültig sind. Je größer die Wassermenge, desto einfacher kann man deren Werte stabil halten. Der Bodensee kann deshalb auf Filter und Heizung verzichten. Aber – die Nano-Becken sind kein Billigprodukt! Sie besitzen eine leistungsfähige Beleuchtung, einen Hochleistungsfilter, und der Betrieb erfordert trotz aller Beteuerungen der Hersteller immer noch allerhand Know-how. Ihre Beratungskompetenz ist also immer noch gefragt. Funktionieren tun diese Zimmerjuwelen kaum mit Fischen, sondern mit Garnelen und Zwergkrebsen, Geschöpfen, die der…
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