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Preiserhöhungen und ihre Folgen

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Den Wunsch, möglichst günstig einzukaufen, umtreibt viele Menschen. Das ist verständlich. Benzin, Strom und Heizung sind schließlich schon teuer genug, da muss an anderer Stelle eingespart werden. Wenn man allerdings mit den Kunden spricht und ihnen gute Gründe nennt, warum sie sich lieber doch nicht für ein Produkt entscheiden sollen, das nur auf den ersten Blick als das günstigste erscheint, beweisen viele von ihnen Einsicht. Vor die Wahl gestellt zwischen Schnäppchen und Qualitätsprodukt, entscheiden sich viele Kunden eben doch für letzteres. Denn wenn es um das Wohl des geliebten Heimtiers geht, sind die meisten Halter bereit, auch mal mehr als ursprünglich geplant auszugeben. Hauptsache Bello oder Minka ist glücklich. Im Zoofachhandel ist man sich dessen nicht immer bewusst. Weil es immer schwieriger wird, Tierhalter von den Vorteilen einer Super-Premium- oder Premium-Nahrung zu überzeugen, empfehlen viele Händler von vornherein ein günstiges Produkt – aus Angst, den Kunden ganz zu verlieren. Damit handeln sie kurzsichtig. Ein Fachhändler, der nicht auf Hochpreisprodukte setzt, verliert an Spanne. Doch nicht nur das: Er setzt auch seine Identität aufs Spiel, weil Billigprodukte in der Tiernahrung eigentlich die Domäne des Lebensmittelhandels darstellen. Deshalb tut ein Fachhändler gut daran, seine Fachberatung zu verstärken, um auch künftig Kunden vom Wert hochwertiger Tiernahrung zu überzeugen. Das geht mit Sicherheit bis zu einem gewissen Punkt. Aufgrund der Verteuerung der Rohstoffe, aber auch aufgrund einer nicht immer nachvollziehbaren Preispolitik mancher Hersteller sind die Endverbraucherpreise für manche Super-Premium-Produkte so exorbitant in die Höhe gegangen, dass selbst gutgesinnte Tierhalter abwinken. Und Fachhändler den Glauben an ihren Lieferanten verlieren. Wenn ein 15-kg-Sack mal fast oder sogar über 60 € kostet, können auch die besten Argumente nicht mehr viel bewirken. Das ist vielen Tierhaltern schlichtweg zu teuer. Zumal wenn attraktive Alternativprodukte zur Verfügung stehen, mit denen das Heimtier ebenfalls gut versorgt ist. Ganz schlecht ist es, wenn Hersteller ihre Preise erhöhen, allerdings nicht bereit sind, zur gleichen Zeit attraktive Promotions und Werbekampagnen anzubieten, um den Fachhandel bei seiner sowieso nicht leichten Aufgabe angemessen zu unterstützen. Dann muss man sich auch nicht wundern, wenn die Umsätze deutlich zurückgehen und andere Anbieter davon profitieren.
Ralf Majer-Abele
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