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„Supermarkt-Konzepte machen keinen Sinn“

Die Aquaristik hat sich zum Sorgenkind des Zoofachhandels entwickelt. Der Zierfischgroßhändler Peter Merz nannte auf dem Internationalen Heimtier-Kongress in Amsterdam einige mögliche Gründe für diese bedenkliche Entwicklung.
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Peter Merz ist mit der Aquaristik schon seit Kindesbeinen bestens vertraut. Als ehemaliger Marketing- und Vertriebsleiter der Firma Sera sowie als Inhaber eines der führenden Zierfischgroßhandelsunternehmen in Deutschland kennt er in der Aquaristik sowohl die Sichtweise der Industrie als auch des Handels. Beiden Seiten warf er in seinem Vortrag auf dem Internationalen Heimtier-Kongress Versäumnisse vor. Angefangen mit den Fischen: Sie würden, so Peter Merz, im Zoofachhandel fast nur noch über den Preis eingekauft und verkauft. Die Spanne, die der Zoofachhandel an Fischen verdiene, sei somit ständig gesunken, was dafür verantwortlich sei, dass umso stärker am Personal gespart werde – auf Kosten der Qualität bei der Fachberatung. Von Ausnahmen abgesehen, bemängelt Peter Merz auch die Präsentation von Aquarien im Zoofachhandel. Vor allem vermisst er schön eingerichtete Schaubecken, die Lust auf die Aquaristik machen. „Wenn Neueinsteiger sich ein Aquarium zulegen wollen, beziehen sie sich nicht auf Schauaquarium, die ihnen im Zoofachhandel aufgefallen seien, sondern eher auf ein schönes Becken, das sie bei Verwandten gesehen haben“, meint Peter Merz. Die Bedürfnisse der Kunden werden bei der Präsentation von Aquarien im Zoofachhandel seiner Meinung nach zu wenig berücksichtigt. So böten die wenigsten Zoofachhändler in der Aquaristik Komplettsets an, die auch wirklich funktionieren. Peter Merz will deshalb in den kommenden Monaten interaktive Workshops anbieten, in denen in Zusammenarbeit mit Zoofachhändlern Aquarienanlagen attraktiver eingerichtet werden. Trends werden verschlafen Die Defizite im Zoofachhandel haben nach Ansicht von Peter Merz zur Folge, dass die Zahl der Aquarianer per Saldo nicht wächst, weil zu viele frustrierte Zierfischhalter ihr Hobby schnell wieder aufgeben würden. Auch ein Trend wie die Nano-Aquaristik sei nicht im Zoofachhandel entstanden, sondern auf Verbraucherforen im Internet. Der Zoofachhandel müsste deshalb viel mehr eingerichtete Nano-Aquarien zeigen, um von dem derzeitigen Hype stärker profitieren zu können. Die Hauptursache für die stagnierende oder negative Entwicklung der Aquaristik sieht Peter Merz darin, dass „zu viele Theoretiker und zu wenige Handwerker“ in der Branche tätig sind. Auch die meisten Schulungen der Industrie und Verbände seien nur wenig hilfreich, weil darin Produkte zu stark im Mittelpunkt stünden. Wichtige Grundfragen, was Fische fressen…
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