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Tierische Paradiese

Der Lebensraum von Heimtieren wird durch Gitter oder Glas-scheiben begrenzt, lautet ein Grundvorwurf. Der Tierarzt Dr. Rolf Spangenberg meint, dass Tiere die Begrenzung ihres Lebensraumes als Schutz vor Feinden empfinden, weil der ständige Überlebenskampf entfällt.
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Tierfreunde haben häufig eine völlig falsche Vorstellung von tierischen Paradiesen. Sie stellen sich darunter oft eine Südseeinsel mit reichem Tier- und Pflanzenleben, doch ohne menschliche Besiedelung, vor. Dabei wird übersehen, dass auch dort ein gnadenloser Lebenskampf herrschen muss. Jedes Geschöpf ringt um Nahrung und möchte sich trotz härtester Konkurrenz fortpflanzen. Es besteht die Möglichkeit, zumindest unseren Heimtieren kleine Paradiese zu schaffen, in denen sie keine Nahrungssorgen haben, nicht gejagt werden und ihre Bedürfnisse ausleben können. Gewiss, es ist Ihre tägliche Aufgabe, die tierfreundlichen Kunden darauf hinzuweisen, wie man seine Wunschtiere artgerecht hält. Doch schmilzt die Tierliebe nur zu oft dahin, wenn das „paradiesische“ Gehege gekauft und bezahlt werden soll. Vorbild sein Zeigen Sie doch einmal exemplarisch, was Sie können und gelernt haben. Richten Sie in Ihrem Geschäft jeweils ein tierisches Paradies für solche Heimtiere ein, die Sie führen und verkaufen wollen. Natürlich alles aus Ihrem Angebot, sofort zu kaufen und mit Preisen versehen. Wie soll man ein derartiges Idealgehege nennen? Ich würde „Tierparadies Kaninchen (Meerschweinchen, Ratten, Mäuse usw.)“ vorschlagen, doch fällt Ihnen sicherlich noch eine bessere Bezeichnung ein. Diese Schaugehege/Aquarien/Terrarien könnten monatlich wechseln. Sie wären damit auch eine ständig aktuelle Attraktion für das Geschäft, die Laufkundschaft anzieht. Das sollten Sie in einer eventuellen Anzeigenwerbung herausstellen, damit man regelmäßig zu Ihnen kommt. Mit einer solch paradiesischen Ausstellung erreichen Sie mehrere Ziele. Zunächst einmal wird gezeigt, wie man die Lieblinge so hält, dass sie sich tatsächlich wohlfühlen. Die Tierhalter können die Kosten abschätzen und bei Überschreitung des Budgets eine Tierart tiefer gehen. Die Spanne reicht schließlich von der Voliere für mindestens zwei Großpapageien bis zur Mäuseburg oder dem Mini-Terrarium für Insekten. Dann entgehen Sie auch grundsätzlich der Kritik, Sie würden unschuldige Tiere unter falschen Voraussetzungen aus „Profitgier“ verkaufen, die ein nicht artgerechtes Leben in unkundigen Händen vor sich haben. Und es bietet sich auch die Zusammenarbeit mit dem örtlichen Tierschutzverein an, die ich ohnehin empfehlen würde. Dort soll man Ihnen sagen, was an den Gehegen und der Haltung verbessert werden könnte. Viel werden Sie nicht erfahren oder lernen können, vielleicht aber in Einzelfällen, wie verschroben die Ansichten…
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