pet plus

Ein Leben als Aquarianer

Als Anhänger der Aquaristik durchläuft jeder in seinem Leben die verschiedensten Phasen dieses Hobbys und hat die unterschiedlichsten Erlebnisse. Tierarzt Dr. Rolf Spangenberg hat seine Erinnerungen zu Papier gebracht.
pet immer dabei – Lesen Sie, wo, wann und wie Sie wollen.
  • Print-Ausgabe direkt per Post
  • Ausgaben auch als E-Magazin
  • Immer verfügbar – auf PC und Mobil
  • Online-Archiv seit 1996
Abonnement Print & Online
Testangebot
Direkt weiterlesen
Mein Aquarianerleben, oder besser, mein Leben mit Aquarien verlief in verschiedenen Phasen: Als Kind träumte ich von einem Aquarium, das eines Tages tatsächlich auf meinem Geburtstagstisch stand: Ein 60-l-Becken aus Vollglas mit zwei attraktiven Schleierschwänzen von der Größe eines Fünfmarkstücks darin. Zur Vervollständigung des Beckens standen mir ein Teich in der Nachbarschaft und ein etwas muffig riechendes Zoofachgeschäft mit einem etwas mürrischen Inhaber zur Verfügung. Das kahle Becken füllte ich nach einer Teichexpedition mit Sand und einer Handvoll Wasserpest. An Ausrüstung reichte mir ein Thermometer, als Lichtquelle diente die Sonne, die auf die Fensterbank mit dem Aquarium schien. Für viel Technik wie Wasserfilter, Heizung und womöglich sogar eine Beleuchtung fehlte mir neben Geld auch das Verständnis. Das Aquarium erfüllte trotzdem seinen Zweck. Die Schleierschwänze wuchsen heran, weil ich sie mit quirligen Wasserflöhen fütterte, die ich als Stammkunde für Pfennige im Zoofachgeschäft erwarb. Dort wurden sie nicht etwa im Wasser, sondern nur feucht auf einem Fliegendrahtgitter gehalten, was ihre Vitalität nicht beeinträchtigte. Von Besuchern erhielten die Fische zudem auch Brotkrumen und Käsebröckchen. Mit der Wasserpest hatte ich mir Schnecken eingeschleppt, die ich nach reichlicher Vermehrung, leider vergeblich, im Zoofachgeschäft verkaufen wollte. Im Teich fischte ich viel und setzte den Fang gern in mein Becken. Neben ab und an einem Stichling waren leider auch eine Libellenlarve und ein Gelbrandkäfer dazwischen, die den Fischbestand dezimierten. Diese Aquarienperiode endete schrecklich mit den Hamburger Bombennächten. Aquarianer als Kind und Tierarzt Nach geraumer Zeit saß ich als Tierarzt in meinem Büro, für das ich mir anstelle von Pflanzenschmuck ein Aquarium zulegen wollte. Es sollte ein 120-l-Süßwasser-Becken sein, für den Rest suchte ich Beratung im Fachhandel. Das erwies sich als relativ schwierig. Gut, eine Abdeckung mit Beleuchtung gehörte zum Becken, die Heizung war eine Bagatelle. Doch was ist mit dem Filter? Von einem bekannten Hersteller stand eine ganze Batterie im Geschäft. Die Berater bezeichneten sie für mich allerdings als „zu teuer“ und betonten, durch diese Filter gebe es „zu viel Strömung“ – ich war verwirrt. Schließlich half ein wirklich fachkundiger Berater in einem Geschäft in der Mainzer Altstadt. Er musterte mich prüfend und legte mir dann eine Filteranlage, Bodengrund, geeignete Pflanzen plus einer Wurzel in den…
Zur Startseite
Mehr zum Thema
Lesen Sie auch