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Mehr Toleranz ist gefragt

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Das Internet spaltet die Heimtierbranche. Viele Zoofachhändler beklagen, dass mit dem Aufkommen von E-Commerce Fachhandelstreue bei vielen Lieferanten zur leeren und fast schon wertlosen Worthülse geworden ist. Sie verweisen auf Amazon.de, Real.de und Plus.de, wo nahezu alle führenden Marken­anbieter der Heimtierbranche ihre Produkte anbieten. Um diese Firmen abzustrafen, setzen viele Fachhändler derzeit auf Alternativ-Marken, die nicht oder nur begrenzt im Internet angeboten werden. Ob dieses Vorgehen von Erfolg gekrönt sein wird oder nicht sogar ihrem eigenen Unternehmen schaden wird, sei dahingestellt. Die Industrie verweist darauf, dass die führenden Fachhandelsketten seit Jahren ihr Eigenmarken-Sortiment zu Lasten der klassischen Marken ausbauen. Um die dadurch entstehenden Umsatzverluste auszugleichen, so die Argumentation der Industrie, bleibe ihr gar nichts anders übrig, als neue Vertriebskanäle ausfindig zu machen und auch zu bedienen. Das Internet kommt den Markenartikelanbietern in dieser Situation gerade recht. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern ist derzeit das Verhältnis zwischen Industrie und Fachhandel aufgrund immer neuen, von den Lieferanten unterstützten Online-Shops angespannt. Das wurde auch auf der International Pet Conference in Prag deutlich. Steven Charman, Einkaufsdirektor der aufstrebenden britischen Fachhandelskette Pets Corner und PET Personality 2012, machte unmissverständlich klar, dass sein Unternehmen nicht tatenlos zuschaue, dass die führenden Top-Lieferanten ihre Produkte auch im Internet anbieten. Sein Beispiel, diese auszulisten, könnte auch in Deutschland Schule machen, falls die Spannungen zwischen Industrie und Fachhandel in den kommenden Jahren weiter zunehmen sollten. Hoffen wir, dass dies nicht der Fall sein wird! Industrie und Fachhandel brauchen sich gegenseitig, vielleicht in der derzeitigen wirtschaftlich ungewissen Phase mehr denn je. Von einem Machtkampf profitiert keine der beiden Seiten. Darauf hat Rolf Hagen Jr., der Präsident und CEO von Rolf C. Hagen, in seinem viel beachteten Vortrag in Prag ausdrücklich hingewiesen und einige interessante Vorschläge unterbreitet, wie Industrie und Fachhandel in Zukunft enger zusammenarbeiten können. Bleibt zu hoffen, dass sein Plädoyer für mehr Toleranz zwischen Industrie und Fachhandel in den anstehenden Jahresgesprächen auf Gehör stoßen wird. Die Heimtierbranche kann derzeit nichts weniger brauchen als Heißsporne, die die in den vergangenen…
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