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Zahnhygiene bei Nagern

Kleinnager und Kaninchen gehören zu den Standardtieren vieler Zoofachhändler und sind als Heimtiere sehr beliebt. Wie sie als Händler den Haltern solcher Tiere nützliche Tipps gegen Zahnschäden geben, erklärt Tierarzt Dr. Rolf Spangenberg.
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Die Schneidezähne von Kleinnagern und Kaninchen sind anspruchsvolle Konstruktionen. Ein solcher Zahn besitzt einen glasharten Schmelz und das weichere Dentin. Bei Abnutzung bleibt er daher ständig scharf. Diese Zähne wachsen lebenslang, die Abnutzung wird also ständig ausgeglichen. Es kann jedoch zu Problemen kommen, wenn ein Zahn so verletzt wird, dass er schief wird oder gar herausbricht. Dann wächst sein Gegenstück, das sich nun nicht mehr abnutzen kann, ständig weiter. Diese Tiere können schließlich das Mäulchen nicht mehr schließen. In diesen Fällen muss ein Tierarzt hinzugezogen werden, der dazu raten wird, den Zahn ständig einzukürzen, oder sogar zu ziehen. Von solchen bedauerlichen Unfällen oder Krankheiten einmal abgesehen, werden Sie als Händler zu den Nagern aber auch noch eine ganze Reihe anderer Fragen zum Thema Zahnhygiene zu beantworten haben. Wie bereits angesprochen, können Nagerhalter einen Zahnschaden natürlich nicht selber behandeln, wohl aber durch die Gabe von reichlich Nagematerial, dass Sie den Haltern ja in Form von Ästen, Weichholzstücken und grobem Heu zur Verfügung stellen, einem solchen vorbeugen. Nager müssen nagen Denn Nager nagen mit Begeisterung, es macht ihnen Freude, und sie müssen es auch tun, damit ihre Zähne sich regelmäßig abnutzen. Von Halterseite taucht dann zuweilen die berechtigte Frage auf, wieso sich die harten Zähne an so weichem Material, wie Holz oder Heu, abnutzen können. Sie sind doch schließlich glashart – müsste man ihnen nicht besser Keramikscheiben hinlegen? Dies ist ganz klar mit einem Nein zu beantworten, denn die Zähne nutzen sich nicht an dem Nagematerial selbst, sondern nur beim Nagen an dem Zahn der Gegenseite ab. Bisher wurde jedoch nur von Schäden an den Schneidezähnen gesprochen. Es kann aber auch Probleme mit den Backenzähnen geben. Die sind bei Meerschweinchen oder Kaninchen nicht einmal selten. Die Backenzähne werden beim Kauen seitlich hin- und hergerieben. Dabei können an den Seiten scharfe Ecken/Spitzen stehen bleiben, die im Laufe der Zeit länger werden. Sie spießen sich schmerzhaft in die Backenschleimhaut ein, die Tiere fressen nur noch zögernd und spucken zuweilen angekaute Essensreste aus. Da es für den Laien sehr schwierig ist, tief in die Maulhöhle zu gucken, sollte man dies lieber einem Tierarzt überlassen, der die Spitzen dann gegebenenfalls abschleift. Vorsicht bei Zwergkaninchen Von Händlerseite ist zudem darauf zu achten, dass die auf extreme Kurzköpfigkeit gezüchteten…
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