Prof. Dr. Stephan Rüschen DHBW Heilbronn, Absolventin Helen Keil
Für die Studie untersuchte das Autorengespann Prof. Dr. Stephan Rüschen von der DHBW Heilbronn und die Absolventin Helen Keil Kaufmotive von 775 Heimtierbesitzern.
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Studie

"Der Preis ist nicht entscheidend"

Eine Studie der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Heilbronn (DHBW) ging der Frage auf den Grund, weshalb der stationäre Fachhandel und der Onlinefachhandel vergleichsweise hohe Marktanteile erzielen.
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Deutsche Haushalte sind bekanntlich tierlieb: Der Heimtiermarkt in Deutschland wächst jährlich um zwei bis drei Prozent und umfasst mittlerweile ein Volumen von rund 5 Mrd. Euro. Im Jahr 2019 besaßen 45 Prozent der deutschen Haushalte ein Heimtier. Eine Untersuchung der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Heilbronn (DHBW) ging der Frage auf den Grund, weshalb der stationäre Fachhandel und der Onlinefachhandel vergleichsweise hohe Marktanteile erzielen. Die Ergebnisse der Studie von Prof. Dr. Stephan Rüschen und der Food-Management-Studentin Helen Keil wurden im ersten Whitepaper des Herausgeberteams Janz/Hierl/Rüschen veröffentlicht.
Das erste Ergebnis war wenig überraschend: 78,4 Prozent der Befragten sehen ihr Tier wie ein Kind an, für 93,9 Prozent ist das Heimtier ein Familienmitglied. Daher setzen sich Heimtierbesitzer intensiv mit der Nahrung für ihre Tiere auseinander: Fast die Hälfte aller Besitzer beschäftigt sich intensiv mit dem Kauf von Tiernahrung, und weitere 30 Prozent lassen verschiedene Schlüsselkriterien in den Kauf der Nahrung einfließen. Das erklärt, warum sich Heimtierbesitzer zum großen Teil für den stationären und Onlinefachhandel entscheiden.
Die Gründe für den Kauf im Fachhandel sind vielfältig: Sortiment, Vertrauen in die Produkte, Sortimentsvielfalt bis hin zur Spezialnahrung. Der LEH punktet dagegen zum großen Teil mit Zeitersparnis (One-Stop-Shopping) und dem Preis. Allerdings vereint der Onlinehandel die Vorteile des Fachhandels und des LEH: eine große Sortimentsvielfalt bei geringeren Preisen.

LEH verliert

Das Autorenteam verweist auf Marktdaten des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) und des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF), die den Marktanteil des LEH bei 45,3 Prozent, den des Fachhandels bei 40,7 Prozent und den des Onlinehandels bei ca. 14 Prozent sehen. Der stationäre Fachhandel habe somit seit 2013 -1,3 Prozent Marktanteil und der stationäre LEH sogar -3,4 Prozent Marktanteil an den dynamisch wachsenden Onlinehandel (+4,7 Prozent Marktanteil) verloren. "Der LEH läuft Gefahr, auch in Zukunft weitere Marktanteile zu verlieren, wenn es ihm nicht gelingt, ein deutlich besseres Produkt-Image zu erlangen", so Prof. Dr. Stephan Rüschen. Denn der Preis ist bei einer emotionalen Bindung an das Heimtier nicht entscheidend…
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