Der neue Zoofachhandel

Es sind nicht nur die regelmäßigen Posts auf der in der Heimtierbranche so beliebten B2B-Plattform LinkedIn, die unterstreichen, dass die führenden Zoofachhandelsketten den Anspruch haben, moderner und digitaler zu werden. Auch wenn man mit den Managern der führenden Handelsunternehmen spricht, ist viel von Begriffen wie Ökosystem, Omnichannel, New Work und digitaler Transformation die Rede. Sicher, bei manchen Unternehmen folgen derzeit den großen Worten noch relativ wenige Taten. Trotzdem ist unübersehbar, dass die schweren Herausforderungen der zurückliegenden Jahre nicht nur in der Industrie, sondern auch bei vielen Handelsunternehmen einen heftigen Modernisierungsschub ausgelöst haben.  

Auf dem Heimtier-Kongress in Hamburg wird viel davon die Rede sein. Besonders auf die Auftritte der führenden Zoofachhandelsketten Fressnapf und Das Futterhaus darf man gespannt sein. Der Krefelder Marktführer hat schon vor knapp zwei Jahren angekündigt, die Arbeit komplett neuorganisieren zu wollen. Das Unternehmen hat sich seitdem einiges dazu einfallen lassen und für sein neues Arbeitsmodell viel Zeit und Energie investiert. Manches wurde schon erfolgreich umgesetzt, vieles wird noch kommen. Über den aktuellen Stand wird Florian Hage in Hamburg berichten. Hage hat bei Fressnapf federführend die Entwicklung des „Future Work“-Ansatzes als Senior Project Manager im Bereich Organisationsentwicklung verantwortet.

Während sich Fressnapf als internationaler Omnichannel-Player profiliert, geht Das Futterhaus, die schnell wachsende Nr. 2 im deutschen und österreichischen Zoofachhandel, einen etwas anderen, aber nicht minder erfolgreichen Weg. Das Unternehmen aus dem norddeutschen Elmshorn legt weiterhin den Fokus auf den stationären Handel, stärkt dort seine Kompetenz und nutzt digitale Möglichkeiten in erster Linie dazu, um künftig im stationären Kerngeschäft seine Marktposition noch auszubauen. Die Stärkung der sowieso schon großen Kundenloyalität spielt dabei eine besondere Rolle. Kristof Eggerstedt, einer von vier Geschäftsführern bei Das Futterhaus, wird auf dem Heimtier-Kongress über die Entwicklung und die Zukunftspläne des Unternehmens berichten.

Handel im Wandel – diese Einschätzung trifft auch auf die Rewe Group und ihr Tochterunternehmen Zoo Royal zu, das seit letztem Jahr nicht nur online, sondern mit bislang zwei großflächigen Fachmärkten auch stationär unterwegs ist (pet berichtete). Ob beim Produktsortiment, beim Marketing oder beim eigenen Selbstverständnis: Zoo Royal hat in den zurückliegenden Monaten viel getan, um seinen Wachstumskurs auch in Zukunft erfolgreich fortsetzen zu können. Umso gespannter darf man in Hamburg auf Annette Limmer, die Geschäftsführerin von Zoo Royal, und auf ihren Vortrag sein.

Auf dem Heimtier-Kongress in Hamburg werden Handelsunternehmen, aber auch Industriefirmen, denen es gelungen ist, sich in unruhigen Zeiten neu aufzustellen, im Mittelpunkt stehen. In Vorträgen und Diskussionen werden sie ihre Erfolgsmodelle vorstellen, und es wird thematisiert, wie es der Heimtierbranche gelingen kann, auch in den kommenden Jahren die Transformation erfolgreich umzusetzen. Dabei wird auch das Thema Nachhaltigkeit, das zu einem der wichtigsten Mega-Trends geworden ist, vielfach zur Sprache kommen.

Der Heimtier-Kongress am 10. und 11. Oktober ist der erste live stattfindende Heimtier-Kongress in Deutschland seit 2019. Vor zwei Jahren, im Oktober 2021, erlaubte die damalige Pandemie-Lage nur einen digitalen Heimtier-Kongress. Umso schöner, dass nun Präsenz-Events wieder uneingeschränkt möglich sind und die Heimtierbranche sich wieder vernetzen kann. Dazu wird es auf dem Heimtier-Kongress wieder ausgiebig Gelegenheit geben. Erwartet werden auch in diesem Jahr Geschäftsführer, Marketing- und Vertriebsleiter der führenden Heimtierunternehmen. Eine Abendveranstaltung am Ende des ersten Tages wird es ebenfalls wiedergeben. Fester Bestandteil des Kongresses ist auch in diesem Jahr die Auszeichnung einer verdienten Persönlichkeit der Heimtierbranche und eines pet Best Newcomers.