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Angst vor einem weiteren Margenverlust

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Die Heimtierbranche ist bravourös durch die Pandemie gekommen. Sie hat auch die vielen Herausforderungen des schwierigen Jahres 2022 vergleichsweise gut gemeistert. Unter anderem deshalb, weil sie zusammengestanden ist und sich viele Firmen gut auf die schwierige wirtschaftliche Gesamtlage eingestellt haben. Werden der Zoofachhandel und die Heimtierindustrie auch das Jahr 2023 einigermaßen unbeschadet überstehen? Für eine endgültige Antwort ist es derzeit noch zu früh.  

Die gute Nachricht: Die Umsätze steigen bei vielen Handels- und Industrieunternehmen nach wie vor. Preisbereinigt stellt sich auf den zweiten Blick das fette Plus zwar oft als leichtes Umsatzminus heraus, aber alles könnte schlimmer kommen. Die so oft zitierte Kaufzurückhaltung der Verbraucher kann man auch in der Heimtierbranche spüren, ist aber längst nicht so stark ausgeprägt wie in vielen anderen Geschäftsbereichen.  

Soweit, so gut! Trotzdem besteht für Hochstimmung derzeit nur wenig Grund. Im Gespräch mit Vertretern der Heimtierbranche ist immer wieder zu hören, dass die Gewinnmargen von Handel und Industrie in den Monaten seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs deutlich zurückgegangen sind. Die Industrie kämpft immer noch mit hohen Rohstoffpreisen, auch wenn diese sich gegenüber dem Vorjahr in Teilbereichen etwas abgeschwächt haben. Die Lage bleibt fragil. Auch die Logistikkosen sind unverändert hoch. Als ein neues Problem dürften sich in naher Zukunft für viele Betriebe die stark gestiegenen Personalkosten erweisen, nicht zuletzt infolge der Erhöhung des Mindestlohns.  

Um ihre Handelspartner etwas zu besänftigen, haben in diesem Sommer manche Firmen bei einigen Produkten die Preise gesenkt. Es ist längst nicht sicher, dass diese Entwicklung von langer Dauer sein wird. Vielmehr ist zu befürchten, dass spätestens im kommenden Winter die nächste Preiserhöhungswelle der Heimtierindustrie auf den Handel zukommen dürfte. Die Folgen wären unkalkulierbar.

Langwierige Auseinandersetzungen zwischen Handel und Industrie wären das letzte, was die Heimtierbranche derzeit brauchen könnte.

Schon jetzt ist die Frage berechtigt, wie lange noch die Verbraucher immer höhere Preise für hochwertige Tiernahrung tolerieren. Werden sie irgendwann doch auf Produkte im Mittelpreissegment umstellen? Und wie wird sich der Fachhandel verhalten, sollten die Einkaufspreise unverändert hoch bleiben oder sich sogar noch erhöhen? Bisher haben manche Fachhändler die Preiserhöhungen der Industrie nicht vollständig an ihre…

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