Industrieverband Heimtierbedarf

„Aussichten alles andere als positiv“

Trotz der derzeitigen Schwierigkeiten sind Dr. Langner und der IVH zuversichtlich, dass die Heimtierbranche die Krise am Ende erfolgreich meistern wird. 
Trotz der derzeitigen Schwierigkeiten sind Dr. Langner und der IVH zuversichtlich, dass die Heimtierbranche die Krise am Ende erfolgreich meistern wird. 
18.05.2022

Rohmaterialien werden immer teurer oder sind überhaupt nicht mehr zu bekommen. Auch bei Energie, Verpackung und Logistik gehen die Kosten immer stärker nach oben. Dies stelle auch die Heimtierindustrie vor nie dagewesene Herausforderungen, betont Dr. Katrin Langner, Geschäftsführerin des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) wenige Tage vor Eröffnung der weltgrößten Heimtiermesse Interzoo in einer Pressemitteilung. Hinzu komme das Risiko, dass infolge der drohenden Gas-Einschränkungen die Futterversorgung für die 35 Millionen Heimtiere in Deutschland stark beeinträchtigt sein könnte.

„Im Vergleich zur Situation am Ende des vergangenen Jahres haben sich die Rahmenbedingungen bei der Rohwarenverfügbarkeit im Heimtiernahrungsbereich noch einmal zum Teil dramatisch verschlechtert“, stellt Langner fest. Die Preissteigerungen seien in allen Bereichen, die die Heimtierbranche betreffen, außergewöhnlich. Eine besondere Herausforderung sieht sie die Produktion der Alleinfuttermittel, die den Großteil der hergestellten Futtermittel ausmachen. Sie müssen aufgrund rechtlicher Vorgaben so zusammengesetzt sein, dass sie stets alle Anforderungen an eine gesunde und ausgewogene Ernährung der Tiere gewährleisten. „Das ist Teil unserer Verantwortung für die Heimtierernährung – und anspruchsvoller, als man vielleicht denken mag“, sagt Dr. Langner. „Es ist daher nicht so einfach möglich, die Rezepturen je nach Rohmaterialverfügbarkeit zu verändern. Wenn Unternehmen nicht den Status ihrer Produkte als ‚Alleinfuttermittel‘ gefährden wollen, dann bleibt ihnen oftmals nichts Anderes übrig, als die teilweise exorbitant gestiegenen Preise zu bezahlen“, fasst Langner das Dilemma vieler IVH-Mitglieder zusammen. Besserung sei nicht in Sicht. „Die Aussichten für die nächsten Monate sind alles andere als positiv“, bedauert sie.

Besonders schlimm könnte es ihrer Meinung nach werden, wenn es zu einem Energieimport-Stopp aus Russland kommen würde. „Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben muss Heimtiernahrung in jedem Fall hoch erhitzt werden. Hier ist kein Raum für Einsparungen“, so Langner. Bei der Entscheidung über die künftige Energiepolitik sollte ihrer Meinung nach deshalb nicht außer Acht gelassen werden, dass „die 35 Millionen Heimtiere, die in 47 Prozent der bundesdeutschen Haushalte leben, mit Nahrung versorgt werden.“

 

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