IVH-Geschäftsführerin  Dr. Katrin Langner. 
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Industrieverband Heimtierbedarf 

„Die Situation ist sehr ernst“

Der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) sieht mit Sorge auf die seit Anfang des letzten Jahres festzustellenden Kosten­steigerungen bei zahlreichen Rohstoffen, bei Verpackungs­materialien und in der Logistik. 
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„Die Situation ist in diesem Umfang bisher noch nicht aufgetreten und daher sehr ernst“, sagt Dr. Katrin Langner, die Geschäftsführerin des IVH. Ausgelöst durch Corona-bedingte Verwerfungen in den weltweiten Logistikketten, gehen nicht nur bei pflanzlichen und tierischen Rohstoffen, sondern auch bei Zusatzstoffen Nachfrage und Angebot zunehmend auseinander. Die Kostensteigerungen würden durchweg im zweistelligen Bereich liegen, für einzelne Rohmaterialien würde sogar über Verteuerungen von 30 Prozent und mehr berichtet, so der IVH. Als Kostentreiber kämen u. a. zurückgehende Ernteerträge in vielen Regionen Europas hinzu. 

Auch Verpackung  immer teurer

Signifikante Kostensteigerungen erlebt die Heimtierbedarfsbranche zudem bei allen Verpackungsarten. Nicht zuletzt durch die vermehrte Nachfrage im Onlinehandel hat sich der Bedarf an Kartonage exorbitant erhöht und zu Preiserhöhungen von inzwischen 30 bis 50 Prozent geführt. Papier, Pappe und Faltschachteln sind auf dem gesamten Weltmarkt knapp. Gleiches gilt für Holz: Bei den dringend benötigten Euro-Paletten wird zum Teil von einer Verdoppelung der Kosten gesprochen. Auch die Kunststoffpreise sind nach Angaben von Langner gestiegen – seit November 2020 um fast 85 Prozent, denn es fehlen Grundstoffe für die Kunststoffherstellung. Besonders kritisch stellt sich auch die Situation bei Blechdosen und Deckeln dar: Hier seien die Preise binnen kurzer Zeit um bis zu 60 Prozent gestiegen. Was alle Veränderungen gemeinsam haben: Anders als in der Vergangenheit handelt es sich nach Aussagen von Experten nicht um kurzfristige Preisschwankungen, sondern um dauerhafte Preisentwicklungen, so der Branchenverband.

IVH-Geschäftsführerin  Dr. Katrin Langner. 
Die nachhaltig steigenden Kosten für Rohstoffe, Verpackungen und Transport werden voraussichtlich auch bei den Preisen in der Heimtierbranche ihre Spuren hinterlassen.

Probleme in der Logistik

Die durch die Pandemie ausgelösten Verwerfungen der Lieferketten machen sich auch gerade in der Logistik bemerkbar. Weltweit sind Containerkapazitäten knapp, das erhöht die Kosten in der Seeschifffahrt; für den Transport von und nach China haben sie sich seit Beginn des letzten Jahres mehr als verdreifacht. Aber auch Straßentransporte in Europa oder im Inland werden teurer. Auf der Straße herrscht zudem ein Mangel an Equipment vor allem bei Kühltrailern und auch bei Sattelzugmaschinen. Zudem wurde der Lkw-Laderaum im Zuge der Corona-Krise reduziert. Spürbar wirken sich, so Langner, schließlich auch die anhaltenden Verteuerungen…

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