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1996, Nr. 10, S. 24
TITEL
Die Zukunft des ostdeutschen Zoofachhandels
"Wir müssen uns umstellen"
Die Chancen für eine engere Zusammenarbeit zwischen dem ostdeutschen
Zoofachhandel und der Industrie stehen gut. Dies wurde bei der hochkarätig
besetzten pet-Gesprächsrunde in Leipzig deutlich
Moderierten die dreieinhalbstündige Gesprächsrunde: Rolf Cassou
(Vitakraft-Werke) und Ralf Majer-Abele (pet-Euro-Fachmagazin). Dagmar Wenk
(Heimtier-Partner) führte mit einer kurzen Lagebeschreibung in das
Thema ein.
Was jedoch nicht heißt, daß das Verhältnis zwischen Zoofachhändlern
und Herstellerfirmen ungetrübt ist. "Die Industrie schüttet
die Bevölkerung mit ihren Produkten zu, die überhaupt niemand
haben will", kritisierte Hans-Dieter Knopf aus Delitzsch. Ein weiterer
Vorwurf, den gleich mehrere Händler erhoben: Viele Hersteller stellten
sich in der Öffentlichkeit als Partner des Fachhandels dar und belieferten
trotzdem den Lebensmittelhandel. Dieser wiederum verschleudere die Produkte
zu extrem niedrigen Preisen, der Fachhandel habe das Nachsehen.
Die Industrievertreter, die recht zahlreich an der Gesprächsrunde teilnahmen,
wollten diese Vorwürfe nicht auf sich sitzen lassen. "Wir sind
nicht zentralistischer Regulator des Marktgeschehens", wies Rolf Cassou
von den Vitakraft-Werken Wünsche nach verbesserten Konditionen speziell
für kleine Geschäfte zurück. Größeren Herstellerfirmen
("Winzlinge im Vergleich zur Marktmacht der großen Lebensmittelketten")
bleibe überhaupt nichts anderes übrig, als auch den Lebensmittelhandel
zu beliefern. "Sonst sind wir ganz schnell erledigt", warb Cassou
um Verständnis für die Lage der Industrie. Ähnlich argumentierte
Bernd R. Schaumann von Royal Canin: "Die Industrie ist kein einheitlicher
Block. Vielmehr steht jeder einzelne Hersteller im Wettbewerb mit anderen
Herstellern."
Beklagt gravierende Mängel in einzelnen Geschäften: ZZF-Geschäftsführer
Rolf-Dieter Gmeiner.
Auch während der Kaffeepause gab es genügend Gesprächsstoff.
Dennoch: Auch in Zukunft - so wurde bekräftigt - kann der Fachhandel
mit der vollen Unterstützung der Industrie rechnen. Die Frage, wie
diese Unterstützung aussehen kann, bestimmte den weiteren Verlauf der
durchweg munteren Diskussion. "Jeder Fachhändler soll mit seinem
Vertreter klären, wie man zusammenarbeiten kann", schlug Werner
Koller von Pro Pet vor. Rolf Cassou empfahl den Zoofachhändlern, nicht
allzu stark nach den Preisen zu schielen und sich schon gar nicht auf eine
aussichtslose Preisschlacht mit dem Lebensmittelhandel…
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