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1996, Nr. 2, S. 44
REPORT
Strukturwandel erfaßt nun auch den Großhandel:
Ende des Zwischenhandels oder Degradierung zum Rest-Verteiler?
Mit dem Strukturwandel und dem steigenden Organisationsgrad im Facheinzelhandel
tauchen am Horizont bereits Gefahren für einen weiteren Bereich auf:
den Großhandel.
Ist der Großhandel (im Bild der Tierbedarfsgroßhandel Luding
bei Hof/Franken) mittel- und langfristig gefährdet? Brancheninsider,
wie Zoo-Fachring-Vorsitzender Willi Krammer, befürchten, daß
die Existenzvernichtung des Zwischenhandels bereits eingeläutet ist.
Hinzu kommt, daß immer mehr Hersteller entweder den Großhandel
selbst in die Hand nehmen oder via eigenen Niederlassungen fast völlig
ausschalten. Wohin marschiert also der Großhandel? Aus Herstellerkreisen
hörte man es in den letzten Monaten immer öfter: der Großhandel
würde lediglich Gesamtpakete (und oft genug nur per Katalog und ohne
Außendienst) vertreiben, die nötige Power &shyp; z. B. bei Produktneueinführungen
&shyp; fehle jedoch. Und: Der Großhandel könne dem jeweiligen
Produkt oder einer bestimmten Marke nicht die nötige Aufmerksamkeit
widmen, und überdies fehle der Service (Regalpflege, Promotions usw.)
für den Facheinzelhandel. Zugegeben: Diese Vorwürfe wurden nicht
gegen alle Großhändler laut, aber immerhin führte diese
Stimmung bereits zu Konsequenzen. europet (Nürnberg) beispielsweise
hat den Großhandel selbst in die Hand genommen, Cat Dream hat ähnliche
Pläne, Ferplast eigene Länder-Niederlassungen &shyp; auch in Deutschland
&shyp; etabliert, und verschiedene andere industrielle Hersteller werden
diesen Beispielen folgen. Daneben unternimmt der vormals traditionelle Landhandel
extreme Anstrengungen, um auch als Großhändler für Heimtierbedarf
Marktanteile abzuschöpfen, wie das Beispiel verschiedener Raiffeisengenossenschaften
zeigt. Und schon wird von der Existenzvernichtung des Zwischenhandels gesprochen.
Wie stark ist die Bedrohung tatsächlich ?
Angesichts der zunehmenden Direktbelieferungen durch Hersteller und vor
dem Hintergrund, daß die Marktvolumina, die über Fachmarktketten
vertrieben werden, ohnehin am Großhandel vorbeilaufen, scheint eine
mittel- bis langfristig abzuschätzende Bedrohung des Großhandels
durchaus gegeben. Auch angesichts der Tatsache, daß selbst mittlere
und kleinere Versandhändler, aber auch Facheinzelhändler mit drei,
vier oder mehr Betrieben, von den Herstellern längst als Großhändler
eingestuft sind und in aller Regel direkt und zu entsprechenden Konditionen
beziehen…
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