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1996, Nr. 7-8, S. 34
REPORT
Kritische Betrachtung zum DATZ-Forum
Mehr als nur Theaterdonner
Sicher, an Vorwürfen mangelte es nicht: Der ehemalige Vorsitzende des
Deutschen Tierschutzbundes, Dr. Andreas Grasmüller, kritisierte, daß
viele Zoofachhändler beim Verkauf von Tieren eher an ihren eigenen
Profit als an die Belange der Tiere dächten. Auch Händler, die
Fische direkt importieren und dabei Kriterien einer sachgerechten Haltung
in den Wind schlagen, gerieten ins Kreuzfeuer der Kritik.
Aber es gab auch ganz andere Stimmen: Eine Tierärztin aus dem Plenum
attestierte dem Zoofachhandel "in der absoluten Mehrzahl" eine
vorbildliche Tierhaltung, nicht allerdings "Tierkaufhäusern",
die nur auf einen schnellen Umsatz aus seien.
Einig war man sich im großen und ganzen darüber, daß der
Beruf des Zoofachhändlers dringend ein anerkannter Ausbildungsberuf
werden müsse. Besonders Dr. Jürgen Lange, der Leiter des Berliner
Zoo-Aquariums, aber auch Dr. Markus Biffar als Vertreter des ZZF wiesen
mit Blick auf die Vertreterin aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium,
Dr. Ingrid Behrendt, auf diese Notwendigkeit hin.
Breiten Raum nahm die Frage ein, inwieweit Mindestanforderungen an die Haltungsbedingungen
für Aquarienfische, die derzeit von dem Ministerium vorbereitet werden,
Sinn machen. Daß noch völlige Unklarheit darüber besteht,
wie diese Richtlinien aussehen werden, machte den Diskutierenden ihre Aufgabe
nicht leichter.
So gab es immer wieder Ansätze, den brancheninternen Theaterdonner
um die umstrittenen Doktorarbeiten von Etscheidt und Winter, der seit Monaten
die einschlägigen Aquarienmagazine heimgesucht hat, einfach wieder
neu aufleben zu lassen. Wie gut, daß der brillante Diskussionsleiter
Prof. Dieter Jauch die Streithähne an der kurzen Leine hielt und sie
vorzeitig in die Schranken verwies.
Knackpunkt dieses jüngsten "Aquarianerstreits", von dem offensichtlich
auch radikale Tierschützer zu profitieren scheinen, ist die von verschiedenen
Tierärzten aufgestellte Forderung, für einzelne Fischarten und
-gattungen bestimmte Parameter des Aquariumwassers festzulegen, deren Grenzwerte
zur Richtschnur einer artgerechten Haltung von Aquarienfischen werden sollen.
Daß es so einfach nicht geht und daß sich eng gefaßte
Parameter zu wenig an den wirklichen Lebensbedingungen der Tiere orientieren,
wurde in Stuttgart von mehreren Referenten überzeugend betont und dürfte
allmählich auch den schärfsten Kritikern der Zierfischhaltung
klar geworden sein.
Erfreulich jedoch, daß sich das Forum keineswegs auf…
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